Der Volkswagen-Konzern ruft weltweit nach eigenen Angaben 950.000 Polo- und Lupo-Modelle der Baujahre 1998 und 1999 wegen Problemen der Bremszuleitung in die Werkstätten. Der Kurs der VW-Aktie sackte daraufhin am Montag ab.
Kosten: zweistelliger Millionenbetrag
In Deutschland seien von der Rückrufaktion 275.000 Fahrzeuge betroffen, sagte ein VW-Sprecher in Wolfsburg. Bei Dauertests sei festgestellt worden, dass die Zuleitung zum Bremskraftverstärker undicht werden könne. Dies sei offensichtlich ein Problem der Materialzusammensetzung der Schläuche. Im Extremfall könne der Bremskraftverstärker dadurch nicht die nötige Kraft entwickeln, der Fahrer müsste dann stärker auf die Bremse treten. Die Schläuche würden von VW kostenlos ausgetauscht. Über die Kosten der Rückrufaktion machte der Sprecher keine näheren Angaben. Angesichts der hohen Zahl von betroffenen Fahrzeugen dürfte es sich aber um einen Betrag im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich handeln.
Verluste an der Börse
VW widersprach der Erwartung, die Gesamtkosten der Rückrufaktion könnten sich für den Konzern auf 100 Millionen Euro belaufen. Hauptbestandteil der Kostenrechnung sei die erforderliche Arbeitszeit, sagte der Sprecher. Die auszutauschenden Schläuche fielen dagegen kaum ins Gewicht. Die VW-Aktie verlor nach Bekanntwerden der Rückrufaktion deutlich an Wert, stabilierte sich dann aber etwas. Am späten Nachmittag notierte die Aktie bei 55,65 Euro 1,5 Prozent im Minus.