Das neue Wii-Game von Nintendo ist der Nachfolger des 2005 veröffentlichten DS-Titels "Another Code R". Den muss man glücklicherweise nicht gespielt haben, um die Zusammenhänge in der ebenso rührenden wie spannenden Story zu verstehen.
Überhaupt steht die Geschichte im Vordergrund. "Another Code R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung" setzt nicht auf plumpe Action und Effekthascherei, sondern auf eine sensible und ruhige Atmosphäre. Ashleys Gefühle spielen eine wichtige Rolle, über die sie der Teenager auch ausgiebig mit den Menschen unterhält, die ihr rund um den See begegnen - darunter der 13-jährige Matt, der seinen verschollenen Vater sucht.
Dumm nur, dass niemand in "Another Code: R" wirklich spricht. Eine Synchronisation sparte am sich, stattdessen gibt's Textfluten zu lesen. Kein Wunder, dass Nintendo dem Game das Etikett "Interaktiver Roman" verpasst hat. Zumal die Dialoge nur selten Alternativen zulassen: Vielmehr klappert man alle relevanten Themen brav nacheinander ab. Muss Ashley dann und wann doch eine Entscheidung treffen - Wahrheit sagen oder lügen? Misstrauisch sein oder vertrauen? - ist diese meist ohne Belang. Die Geschichte geht einfach weiter. Acht Kapitel lang.
Zum Glück lockern immer wieder Rätselnüsse das leselastige Geschehen auf. In den malerischen Locations wollen Gegenstände gefunden, eingesackt und miteinander kombiniert werden. Wichtigstes Werkzeug ist dabei die Wiimote, die gelegentlich auch zum Hebel oder zur Pipette mutiert. Aber auch Schlösser lassen sich damit knacken. Ein weiteres wichtiges Utensil, ist das "DAS" - eine Art Notizblock mit Fotofunktion, dessen Form an ein Nintendo DSi erinnert. Darin wird alles gespeichert - auch der Spielstand.
Another Code: R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung
Hersteller/Vertrieb | Nintendo/Nintendo |
Genre | Adventure |
Plattform | Wii |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 6 Jahren |
"Another Code: R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung" ist ein Spiel für Einsteiger und ruhige Stunden. Wer Action erleben will, ist hier definitiv falsch. Vielmehr handelt es sich bei um eine geradlinig erzählte Abenteuergeschichte im Comic-Stil, bei der es viel zu lesen und wenig zu tun gibt. Doch die Geduld wird belohnt: Am Ende weiß der Spieler, was es mit dem mysteriösen Tod von Ashleys Mutter und dem Forschungsprojekt "Another" zur Kontrolle von Erinnerungen auf sich hat ...