Spielend die Welt retten und dabei etwas lernen - diese Mischung aus Edutainment und Entertainment klingt zunächst viel versprechend. Junge Wii-Zocker schlüpfen in den weißen Kittel eines Veterinärs, der in einer Tierklinik als Assistent anfängt und neben einer Festanstellung vor allem den Erhalt vom Aussterben bedrohter Tierarten im Sinn hat.
Im Lauf der fünf Kapitel bekommt der Jungarzt allerlei kranke und verletzte Tiere auf den Behandlungstisch, denen das Leben oder die Menschheit übel mitgespielt hat - neben Hunden und Katzen auch exotischere Lebewesen wie Schildkröten oder Pinguine. Zudem wollen fernab der Praxis immer wieder Rettungsmissionen im Urwald oder in der Savanne bewältigt werden, um Löwen, Giraffen oder Krokodile zu verarzten.
Das Prozedere wird dabei vom Mentor Dr. Thunder begleitet und läuft stets gleich ab: Vitalfunktionen messen, Ursache analysieren und anschließend die Wehwehchen aus der Welt schaffen. Unter anderem wollen Zähne abgeschliffen, Augen mit Laser behandelt, Wunden versorgt oder Knochenbrüche geheilt werden. Als universelles Multifunktionsgerät kommt dabei die Wiimote zum Einsatz, die wild geschwungen, gedreht und geschüttelt werden will. Kleine Geschicklichkeitseinlagen sind in Form von sieben Minispielen ebenfalls vorhanden, die nach und nach freigeschaltet werden. Für Auflockerung vom Ärztealltag sorgt ein Mini-Tiger, der gefüttert, geputzt und bespaßt werden will. Zudem sollte ein Heilmittel gegen seine Allergie gefunden werden.
Leider ist es den Entwicklern nicht gelungen, den Bildungsauftrag, den sich das Spiel selbst auf die Fahne geschrieben hat, zu erfüllen. Es gibt so gut wie keine interessanten Informationen zu den behandelten Tieren, weder in Form von Kommentaren noch in einer aufrufbaren Enzyklopädie. So stellt sich schnell Routine ein, ohne dass Kindern wirklich etwas vermittelt wird. Zudem ist das Spielgeschehen auf Dauer wenig abwechslungsreich.
Gleiches gilt für die Präsentation des Titels. Die Tiere wurden zwar putzig, jedoch wenig detailreich gestaltet, und die Musik dudelt etwas uninspiriert aus den Boxen. Ab und an gibt es einen Fetzen Sprache zu hören, insgesamt aber ist das Spiel ziemlich text- und leselastig geraten.
Einsatz Erde: Die Tierretter
Hersteller/Vertrieb | lexisnumérique/Ubisoft |
Genre | Sonstiges / Besonderes |
Plattform | Nintendo DS, Wii |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | o. A. |
Wer wirklich seinem Kind oder der Natur etwas Gutes tun will, sollte lieber zu einem Alternativtitel greifen oder aber dem WWF in Form einer Spende unterstützen.