Die Welt ist wieder einmal vom Untergang bedroht. Schuld ist diesmal ein böser menschlicher Magier, der den Elfen ihr größtes Geheimnis entrissen hat und nun nach unendlicher Macht strebt. Natürlich geben die Langohren nicht klein bei und setzen sich mit allen Mitteln zur Wehr - in einer 18 Missionen umfassenden Einzelspieler-Kampagne, sieben einzelnen Aufträgen und auf 16 Mehrspieler-Karten.
Ein Tutorial führt Neulinge, die nicht mit dem Vorgänger "Fantasy Wars" vertraut sind, in die Spielmechanik ein - sorgt aber erst einmal für Verwirrung: Ein Kuddelmuddel aus russischer und englischer Sprachausgabe geht einher mit deutschen Bildschirmtexten. Auch wer hier nur Bahnhof versteht, findet sich jedoch schnell per Trial & Error mit der intuitiven Maus- und Hotkey-Steuerung zurecht und kann sich unverzüglich in die Kampagne stürzen.
Eine große Karte des Elfenreichs markiert die Stellen, an denen sich Schlachten austragen lassen - mitunter hat man sogar die Wahl zwischen mehreren Aufträgen. Unterschiedliche geografische Gegebenheiten wie Hügellandschaften, schneebedeckte Regionen oder Wüsten sorgen nicht nur für optische Abwechslung, sondern auch für taktische Vielfalt. Die liebevoll gestalteten Karten sind in Sechsecke unterteilt, auf denen die Spielfiguren rundenweise bewegt werden.
Die zentralen Charaktere, um die der Spieler seine stetig wachsende Armee gruppiert, sind die beiden Helden Sagittel und Gylven. Bogenschützen und Speerkämpfer, Elfen-Ritter, Luftschiffe und viele andere Einheiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten bieten eine gute Mischung für Aufklärung, Nah- und Fernkampf. Mit zunehmender Erfahrung erwerben die Einheiten auch neue Fähigkeiten, die die taktischen Möglichkeiten zusätzlich erweitern. Das motiviert zum Weiterspielen und zum sorgsamen Umgang mit den Pixelkämpfern - zumal man bewährte Helden in der Kampagne von Mission zu Mission mitnehmen darf.
Die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, erfordern des Öfteren mehrere Anläufe. Die Computergegner agieren gewitzt und nutzen gezielt Schwachstellen in den feindlichen Linien aus. Zudem muss sich der Spieler oft mit Armeen herumschlagen, die den eigenen zahlenmäßig weit überlegen sind. Hier lernt man die Autosave-Funktion zu schätzen, die verhindert, dass man nach jeder Niederlage ganz von vorn beginnen muss.
Elven Legacy
Hersteller/Vertrieb | 1C/Paradox Interactive |
Genre | Strategie |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Fazit: "Elven Legacy" glänzt nicht gerade mit einer einfallsreichen Hintergrundstory, wartet nicht mit grafischen Wundern auf und hat durchaus Schwächen im Balancing. Trotzdem stellt sich bei diesem Spiel der "Nur-noch-die-eine-Mission"-Effekt ein. Wer kein Problem damit hat, sich hier und da mal an hartnäckigen Gegnern die Zähne auszubeißen, könnte dem herben Charme von "Elven Legacy" durchaus verfallen.