"Guitar Hero: Metallica" Saitensprung mit James, Kirk, Lars und Robert

Fan-Extase und Vermarktungskalkül machen "Guitar Hero: Metallica" zur Pflichtanschaffung für Gitarren-Helden. Gleichzeitig liefert ActivisionBlizzard "Rock Band"-Besitzern einen triftigen Grund zum Saitensprung.

Die Zahlen sind nüchtern, das Ergebnis ekstatisch: Wer nach bewährtem "Guitar Hero"-Prinzip auf dem separat erhältlichen Plastikinstrumentarium in die Saiten haut, um "Master of Puppets", "The Unforgiven" oder "Enter Sandman" so fehlerfrei wie möglich nachzuspielen, vergisst alles: seine Umwelt, den bis zum Anschlag gedrehten Lautstärkeregler, die sonst so offensichtliche Diskrepanz zwischen Schein und Sein, von dem die "Guitar Hero"-Reihe lebt. Wer es ruhiger mag, wählt "Fade to Black" oder "Nothing Else Matters", Drummer versuchen sich an "One" - und holen sich im Fachhandel ein spezielles Bass-Doppelpedal, um Lars Ulrich Konkurrenz zu machen. Oder in Ehrfurcht zu versinken. Denn der neue "Expert +"-Schwierigkeitsgrad, der das Pedal unterstützt, stellt Spieler vor teils unmenschliche Herausforderungen.

"Battery", "Creeping Death", "For Whom The Bell Tolls", "Frantic", "Master of Puppets", "Sad But True", "Seek And Destroy" und "Fuel" sind weitere Metallica-Hymnen, die in bunter Fließband-Manier nachgerockt werden dürfen. Darüber hinaus befinden sich 21 weitere Tracks befreundeter Bands auf der Disc, darunter die Foo Fighters mit "Stacked Actors", Judas Priest mit "Hell Bent For Leather" oder System Of A Down mit "Toxicity". Lemmy Kilmister, Sänger und Bassist von Motörhead, erwies Metallica eine besondere Ehre und ließ sich ebenfalls per aufwendigem Motion Capturing als spielbare Figur in das Game einbauen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwar sind die virtuellen Abbilder der Musiker immer noch recht comichaft gestaltet, aber die Bewegungen stimmen bis ins kleinste Detail.

Am meisten Spaß macht "Guitar Hero: Metallica" natürlich in voller Besetzung. Bedeutet: Einer singt über das USB-Mikro, einer spielt Gitarre, ein anderer den Bass, einer trommelt. Für Neueinsteiger ist das allerdings ein teures Vergnügen: Rund 60 Euro verlangt Publisher ActivisionBlizzard alleine für das Spiel, im Bundle mit einer Gitarre ist es für 90 Euro zu haben. Hinzu kommen das Drum Set - noch einmal rund 100 Euro - und eine zusätzliche Gitarre und das Mikro.

Aber auch Solisten kommen auf ihre Kosten. Im Karrieremodus gründen sie mit einem Rocker aus dem Baukasten eine Metallica-Coverband, um am Ende schließlich gemeinsam mit den Jungs ausverkaufte Stadien zu rocken. Als zusätzliche Motivationsquelle erweisen sich Bühnenvideos und detailreiche Hintergrundinformationen zu jedem Song, die sich nach und nach freischalten lassen.

Guitar Hero: Metallica

Hersteller/Vertrieb

Neversoft/Activision Blizzard

Genre

Sonstiges / Besonderes

Plattform

PlayStation2, PlayStation3, Xbox 360

Preis

ca 70 Euro

Altersfreigabe

o.A.

Fazit: Für Metallica-Fans ist die aktuelle "Guitar Hero"-Ausgabe gewiss eine Pflichtanschaffung, auch wenn die Tracks des neuen Albums "Death Magnetic" für viel Geld extra heruntergeladen werden müssen. Gleichzeitig liefert ActivisionBlizzard "Rock Band"-Besitzern einen triftigen Grund zum Saitensprung.

TELESCHAU
Gerd Hilber/Teleschau

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