"On Tour" ist nur eine Richtung, in die die Marke "Guitar Hero" wächst. Activision will die Rockstarsimulation konsequent zum Konkurrenten für iTunes ausbauen - oder zumindest zu einem Global Player bei der Musikvermarktung werden. Den ersten Coup diesbezüglich konnte der Publisher schon landen: Noch ehe Konsolen-Besitzer im Herbst mit neuen Peripherie-Geräten (Schlagzeug, Miko) auf "World Tour" geschickt werden, veröffentlichen Metallica ihr neues Album "Death Magnetic" zeitgleich auf CD und als Download-Paket für "Guitar Hero 3".
Doch nun erst einmal "Guitar Hero: On Tour". Metallica sind hier zwar nicht vertreten, dafür 26 andere namhafte Bands wie Nirvana ("Breed"), Blink 128 ("All The Small Things"), Beatsteaks ("Monster"), Incubus ("Anna Molly") und Tokio Hotel ("Monsoon"). Für etwas ältere Rocksemester gibt's Santanas "Black Magic Woman" oder Ozzys "I Don't Wanna Stop" zum virtuellen Nachzupfen. Am Spielprinzip selbst hat sich nichts verändert: Töne und Akkorde, die ein Laufband unablässlich auf den Bildschirm befördert, müssen im rechten Moment gespielt werden. Wird der Einsatz verpasst oder der falsche Ton angeschlagen, scheppert nur schiefes Schrammeln aus den Miniboxen des DS - und das Publikum fängt zum Maulen an. Um die miese Stimmung wieder zu kippen und die Punktausbeute zu verdoppeln, kann durch einen beherzten "Rock!"-Ruf ins Mikro der Handheldkonsole die sogenannte Star Power aktiviert werden. Für das ultimative Verzerr-Feeling sorgt eine Whammy-Bar, die ebenfalls über den Touchscreen bedient wird.
Nach jedem erfolgreichen Gig im Karrieremodus, dem Herzstück des Spiels, werden weitere Songs, Musiker und Locations freigeschaltet. Weil alleine rocken auf Dauer aber öde wird, hat Activision "Guitar Hero on Tour" diverse Multiplayer-Modi spendiert - unter anderem ein Face-Off, eine Coop-Variante und ein Duell. Der Clou bei Letzterem: Anstelle von Star Power erhält man hier fiese Extras, mit denen sich der Konkurrent prima aus dem Konzept bringen lässt. Plötzlich ist der Sound weg, Fans wollen ein Autogramm auf ihrem T-Shirt, oder die Gitarre fängt Feuer - und muss mittels Pusten ins DS-Mikro wieder gelöscht werden.
Guitar Hero: On Tour
Hersteller/Vertrieb | Vicarious Visions/Red Octane/Activision |
Genre | Sonstiges / Besonderes |
Plattform | Nintendo DS |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Fazit: Die Jamsession für unterwegs ist sicherlich eine witzige Angelegenheit und eine ideale Ergänzung der "Guitar Hero"-Marke. Auf großem Bildschirm mit "echten" Gitarren-Controllern macht's dann aber doch um einiges mehr Spaß - zumal der Sound einfach wuchtiger rüberkommt.