"NHL 07": Kostenpflichtiges Update

Eishockeyfans, die die NHL-Serie seit Jahren verfolgen, dürften sich nach dem Start des Games verwundert die Augen reiben und sich fragen, ob Electronic Arts aus Versehen den falschen Gold Master an das Presswerk geschickt hat. "NHL 07" für PS2 und PC sieht auf den ersten Blick exakt so aus wie der Vorgänger "NHL 06". Zudem spielt sich das Game fast genauso, wie sich "NHL 2005" gespielt hat. Lediglich die Xbox-360-Version kommt der Vorstellung eines so genannten "Next-Generation-Games" nahe.

Aber im 15. Jahr der Serie gibt es dann doch so etwas wie eine Neuerung: die "Skill Stick"-Steuerung, die es dem Spieler erlaubt, mit dem rechten Analog Stick verschiedene Pässe zu spielen und Torschüsse zu platzieren. Das soll laut EA intuitiv sein, erfordert aber selbst von eingefleischten Kufencracks jede Menge Einarbeitung. Wem das bereits zu viel des Neuen ist, darf als Alternative jedoch die "alte" Steuerung wieder aktivieren ...

Wenigstens hatten die Entwickler noch Zeit, um die Roster auf einen halbwegs aktuellen Stand zu bringen und den "Dynasty Modus" auf die Deutsche Eishockeyliga DEL auszuweiten. Ansonsten gibt es das gewohnte NHL-Potpourri: Original-Lizenzen, darunter natürlich die Paradeliga NHL, ein Gameplay, das streckenweise sehr arcadelastig wirkt, gewohnt tumbe Goalies und Spielvarianten satt. Neu im Karrieremodus ist das "Vertrauen des Eigentümers". Je nachdem, ob die Spiele nach dem Wunsch des Eigentümers ausgehen, steigt sein Vertrauen und der Manager erhält mehr Punkte. Diese investiert er wie gewohnt in die Verbesserung seiner Mannschaft. Spaßig: Übertrifft der Spieler die Erwartungen des Klubbesitzers, steigen dessen Ansprüche, was die ganze Sache ein wenig komplizierter macht. Vor dem Start der "Dynasty"-Variante muss sich der Gamer für einen von acht verschiedenen Charakteren entscheiden, darunter "Erfahrener Profi", "Eleganter Aufschneider" und "Pfennigfuchser".

Im Spiel selbst gibt's hingegen kaum sinnvolle Neuerungen. Die Pros verfügen über spezielle Eigenschaften, die der Spieler zu seinem Vorteil nutzen muss, etwa indem er die Abschlüsse bevorzugt von einem "Scharfschützen" durchführen lässt. Da die CPU-gesteuerten Torwächter eher tumber Natur sind, spielen solche Feinheiten in der Regel eine untergeordnete Rolle. Ein wenig Spaß kommt zumindest im bekannten "Free for All"-Modus auf: Bis zu vier Mitspieler jagen dem Puck hinterher und versuchen, die meisten Tore zu erzielen. Online-Gaming ist ebenfalls möglich. Alles in allem kann man sich die Kohle für eine Neuanschaffung jedoch getrost sparen und auf den aktuellen Vertreter der "NHL 2K"-Reihe warten. Vielleicht macht der ja vieles besser ...