"UEFA Champions League 2006-2007" Virtuelles Fußballquartett

Rechtzeitig zum Showdown in der aktuellen Champions-League-Saison ging EA mit dem offiziellen Game an den Start. Für jeden Fan bedeutet dies: Raus mit der Kohle und rein mit der Scheibe.

Wem es beim Ertönen der Champions-League-Hymne nicht kalt den Rücken runterläuft, kann kein echter Fußballfan sein. Denn egal, ob Chelsea, Celtic oder Cottbus - CL-Spieltage sind Feiertage. PC- und Konsolenbesitzer können sich nun selbst aussuchen, wann gefeiert wird. Möglich macht's "UEFA Champions League 2006-2007", das Spiel zu den Spielen. Apropos Cottbus: Zur Auswahl stehen bei der Xbox-360-Version Teams aus fünf nationalen Ligen sowie die üblichen CL-Verdächtigen. PC- und PS2-Besitzer werden für die weniger spektakuläre Grafik mit 16 Ligen und einer Hand voll Stadien mehr entschädigt. Schön und umfangreich geht wohl nicht ...

Fußball-Simulationen, die im Zeichen eines einzigen Wettbewerbs stehen, haben ein Problem: Allzu lange dauert es nicht, bis man durch ist. Gruppenphase, Achtel-, Viertel-, Halbfinale, Endspiel - der Weg zum Gewinn der Champions League ist nicht besonders lang. Dauert dann eine Partie nur vier Minuten, kann der Spieler sein Team locker zwischen Schulschluss und Fußballtraining zum Sieg führen. Das ist auch Electronic Arts aufgefallen. Im vorangegangenen "Event"-Game - "FIFA Fussballweltmeisterschaft 2006 - weckte der Hersteller den Ehrgeiz der Spieler mit den teils frustrierend schweren Herausforderungen. Und auch diesmal füllt EA die durch den Verzicht auf nationale Meisterschaften entstandene Motivationslücke mit einer speziellen Spielvariante: Xbox-360-Gamer dürfen sich die Zeit mit "Ultimatives Team" vertreiben, der Rest erfreut sich an den Aufgabes des "Triples". Beide Spielmodi motivieren stundenlang, deutlich mehr Tiefgang ist jedoch dem Microsoft-Lager beschert.

Vereinfacht ausgedrückt dreht sich alles um das Sammeln von Karten, ganz wie zu Hochzeiten der Panini-Sammelalben. Je nachdem, wie gut der Gamer Ball und Gegner beherrscht, erhält er nach einer Partie eine bestimmte Punktzahl. Dieses Guthaben trägt der Spieler in den Shop und investiert es in neue Karten. Zur Auswahl stehen aber nicht nur Spieler. Auch die Fähigkeiten der eigenen Profis lassen sich mit solchen Karten steigern. Beispielsweise werden verletzte Kicker mit der "Heilung"-Karte schneller fit gemacht, als Loddar Maddhäus "I hope, we have a little bit lucky" sagen kann. Während der Partien lässt sich das Ruder durch den Einsatz einer "Spielablauf"-Karte noch einmal herumreißen. Ziel all dieser Karten ist es, sich sein eigenes Superteam zusammenzubauen und alle Gegner vom Platz zu fegen. Klasse Idee von EA: Die User können ihre Karten auf Xbox Live tauschen.

UEFA Champions League 2006-2007

Hersteller/Vertrieb

Electronic Arts/Electronic Arts

Genre

Sport

Plattform

PlayStation2, PC, PSP, Xbox 360

Preis

ca. 40 / 50 Euro

Altersfreigabe

o.A.

Positiv fällt auch auf, dass die CPU-gesteuerten Rasenakteure nicht mehr ganz so tumb agieren, wie das noch in der Vorversion der Fall war. Selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad muss sich der Gamer nun ein wenig anstrengen. Und auch die Spielmechanik wirkt einen Tick ausgereifter, kommt aber - same procedure as every time - noch lange nicht an Konamis Referenz "Pro Evolution Soccer 6" ran. Dafür punktet EA wie immer mit vielen Lizenzen und toller Präsentation. Die authentischen Fangesänge passen nun deutlich besser zum Bildschirmgeschehen. So dürfen sich etwa Fans des FC Bayern von leibhaftigen "Bayern, Bayern"-Schlachtrufen motivieren lassen. Auf höchstem Niveau bewegt sich die Grafik - allerdings nur auf der Xbox 360. PC- und PS2-Zocker müssen sich mit wesentlich detailärmeren Modellen und seltsamen Unschärfeeffekten abfinden.

TELESCHAU
Artur Hoffmann/Teleschau

PRODUKTE & TIPPS