Der Mac Studio ist der Star des ersten Apple-Events in diesem Jahr. Der kleine Rechner erreicht trotz seiner kompakten Maße eine erstaunliche Leistung, erst recht mit dem eben erst präsentierten M1 Ultra. Und schon mit einem M1 Max ist der Rechner 2,5 Mal so schnell wie ein 27-Zoll iMac mit einem 10-Kerne-Intel. Auch im Vergleich mit einem Mac Pro in der schon sehr guten Ausstattung mit einem 16-Kerne-Xeon-Prozessor zieht der Mac Studio mit M1 Max mit einem Leistungsplus von 50 Prozent davon.
Das zieht sich auch durch die Vergleiche in puncto Grafikleistung. Einen iMac mit AMD Radeon Pro 5700XT übertrumpft der M1 Mac um das 3,4-fache, den Mac Pro mit einer AMD Radeon Pro W5700X ebenso.
Wenn es um den M1 Ultra geht, sehen andere Rechner aus wie Taschenrechner mit Monochrom-Display. Den 10-Kerne-Intel vom iMac schlägt der Chip um das 3,8-fache, im Vergleich zum Mac Pro mit einem 16-Kerne-Prozessor gibt Apple ein Leistungsplus von 90 Prozent an.
Mac Pro sieht alt aus
Selbst wer einen Mac Pro mit 28-Kerne-CPU (der Aufpreis für diesen Prozessor beträgt 8050 Euro) antreten lässt, verliert. Hier gibt Apple an, arbeitet der M1 Ultra rund 60 Prozent schneller. Die schnellste erhältliche Grafikkarte für einen Mac Pro, die AMD Radion Pro W6900X (Aufpreis 6210 Euro) schlägt der Mac Studio mit einem Plus von 80 Prozent.
Die erstaunlichen Leistungswerte ziehen sich auch durch andere Bereiche des Rechners, etwa die Leistung des Speichers oder die Geschwindigkeit der Anschlüsse. Ein Beispiel, für welches Szenario man das braucht, liefert Apple selbst: „Mit seiner extrem leistungsstarken Media Engine kann der Mac Studio mit dem M1 Ultra 18 Streams 8K ProRes 422 Video wiedergeben, was kein anderer Computer weltweit schafft.“
Kaum modular
Etwas fraglich ist die angekündigte Modularität, die Apple insbesondere für professionelle Anwender als Priorität sieht. Denn der Mac Studio misst 19,7 Mal 19,7 Zentimeter, ist also exakt so breit und tief wie der aktuelle – deutlich schwächere – Mac Mini. Lediglich bei der Höhe legt der Mac Studio ein paar Etagen drauf, ist mit einer Höhe von 9,5 Zentimetern fast drei Mal so hoch wie der Mini.
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Das geht aber nicht für austauschbare Hardware-Bausteine drauf, sondern für die großzügig ausgelegte Kühlkombination aus zwei Lüftern und einem opulenten Kühlkörper. Nichts am Mac Studio weist also darauf hin, dass sich einzelne Elemente des Rechners tauschen lassen, wie es beim aktuellen Tower-PC Mac Pro der Fall ist. Wie bestellt, so geliefert.
Der Vergleich mit anderen Macs lässt einen dennoch etwas sprachlos zurück. Der Mac Studio ist so klein wie ein Mac Mini und wiegt mit der Maximalausstattung 3,6 Kilogramm. Der Mac Pro, der dem Studio in Sachen Leistung noch am nahesten kommt, bringt 18 Kilo auf die Waage. Fairerweise: Dafür ist der Mac Pro auch wirklich modular.
Preislich im Vergleich unschlagbar
Doch schaut man sich die Preise an, bleibt eigentlich kaum eine Wahl: Der hoffnungslos veraltete Mac Pro fängt bei 6500 Euro an. Die Basisversion des Mac Studio mit M1 Ultra startet bei 4600 Euro. Und während der Mac Pro mit Vollausstattung bei schwindelerregenden 59.000 Euro liegt, ist beim Mac Studio bei rund 9200 Euro Schluss.
Sicher: Der Vergleich hinkt, da der Mac Pro deutlich mehr Hardware aufnehmen kann, aber ein Mac Studio mit M1 Ultra, 8 Terabyte Speicher, 128 Gigabyte Arbeitsspeicher und dem größten M1 Ultra ist leistungstechnisch haushoch überlegen. Einen Anwendungsfall, wo ein Mac Pro mit 28-Kern-CPU, 1,5 Terabyte Arbeitsspeicher und zwei Grafikkarten wirklich sinnvoller ist, dürfte sehr selten vorkommen.