Herr Lauth, Sie sind ein leidenschaftlicher Videospieler. Wann hat sie die Begeisterung gepackt?
Ich bin schon seit ein paar Jahren dabei. Bereits als kleiner Junge hatte ich zu Hause eine Spielkonsole und war begeistert. Aber um eines mal gleich klar zu stellen: Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag Videospiele zocke. Süchtig danach bin ich nicht. (lacht)
Auf welchen Spieleplattformen zocken Sie?
Ich besitze eine Xbox und eine PlayStation 2. Unterwegs spiele ich auf der PSP.
Welche Genres bevorzugen Sie und welche sind Ihre Lieblingsspiele?
Ich denke gerne beim Spielen. Zudem muss ein Game abwechslungsreich sein. Daher bevorzuge ich Strategiespiele. Als Fußballprofi liebe ich natürlich auch Sportsimulationen. Meine Lieblingsspiele sind daher die Fußballsimulation "Pro Evolution Soccer 5" und so ziemlich alle Spiele von Electronic Arts.
Finden Sie sich in Fußballsimulationen optisch gut getroffen? Und haben die Entwickler bei Ihrem digitalen Abbild auch Ihre Fähigkeiten korrekt dargestellt?
Ja, einige Simulationen sind wirklich superrealistisch - optisch wie spielerisch. Auch die Fähigkeiten der Spieler werden in der Regel sehr lebensnah dargestellt. Auf dem Schirm bin ich sogar manchmal überrascht, wie gut ich wirklich Fußball spielen kann... (lacht)
"Let's get Lauth"
Der am 4. August 1981 in Hausham/Oberbayern geborene Benjamin Lauth begann seine Karriere als Fußballspieler in der D-Jugend des TSV 1860 München. 2001 stieß er schließlich in den Kader der Profis und wurde schnell zu einem Schlüsselspieler des Bundesliga-Teams. 2002 schoss der Stürmer das Tor des Jahres. 2003 und 2004 wurde er vom damaligen Bundestrainer Rudi Völler zu insgesamt fünf Einsätzen der Nationalmannschaft eingeladen. Eine schwere Knöchelverletzung stoppte 2004 den weiteren Aufstieg des jungen Talents. Nach dem Abstieg von 1860 München im gleichen Jahr wechselte Lauth zum Hamburger SV, wo er sich nach einer rund 18-monatigen Verletzungspause mittlerweile in die Stammformation des Kaders gekickt hat.
Ist es für Sie ein besonderes Gefühl, Ihr Abbild über den Rasenplatz des Videospiels zu bewegen?
Am Anfang war es schon ein besonderes Gefühl. Aber irgendwann nimmt man die Namen der Spieler gar nicht mehr wahr. Auch seinen eigenen nicht. Und ich muss beim Videospielen auch nicht immer unbedingt Benny Lauth sein.
Wie viel Zeit verbringen sie in den virtuellen Welten? Und wann spielen Sie?
Ich spiele eher unregelmäßig. Bedingt durch meinen Beruf, der natürlich sehr viel Zeit und Konzentration beansprucht. Meistens zocke ich während der Auswärtsfahrten im Hotel oder im Bus, um mir die Zeit zu vertreiben.
Spielen Sie oft gemeinsam mit Freunden? Eventuell auch online?
Nein, Online-Games spiele ich nicht. Aber ich lade gerne mal Leute zu mir nach Hause ein. Gemeinsam mit Freunden und Mannschaftskollegen bringen Videospiele natürlich den größten Spaß. Mit René Klingbeil daddel ich sehr viel, während wir unterwegs sind.
Was muss ein Spiel bieten, damit es Sie für Stunden vor den Fernseher bannt?
Das Wichtigste an einem Videospiel ist, dass es mich herausfordert und nicht zu schnell langweilig wird. Wenn nach einer Stunde nichts Neues mehr dazu kommt, schalte ich meistens ab. Daher mag ich auch Sportspiele - Fußballsimulationen im Speziellen - so gerne. Da gestalten sich Situationen für den Spieler ständig anders. Du wirst immer wieder aufs Neue gefordert - wie im richtigen Leben.
Was erwarten Sie von Computerspielen der Zukunft? Wie sieht Ihr Wunschspiel aus?
Zum Glück bin ich nur Konsument. Solche Gedanken müssen sich die Hersteller machen. Aber ich bin mit dem derzeitigen Angebot von Spielen wirklich sehr zufrieden. Vor allem mit dem Sportspielbereich.
Wie sehen Sie Ihre sportliche Zukunft? Was sind Ihre Ziele und persönlichen Wünsche?
Ich möchte mit dem HSV noch einiges erreichen, am liebsten mal einen Titel gewinnen. Alle können sehen, dass in Hamburg etwas Großes entsteht. Und ich möchte meinen Teil dazu beitragen.