Im Büro benutzen wir einen 256-MB-USB-Stick, um schnell ein paar Dateien auszutauschen. Der vorhandene Speicherplatz reicht für die Text- und Bilddateien völlig aus, andere Ansprüche haben wir an den Stick bislang nicht gestellt.
Nun kam heute ein kleines Päckchen von einer Firma, mit der wir ab und zu zusammenarbeiten. Darin fand ich gute Wünsche für die Weihnachtszeit und ein kleines Präsent. Dabei handelt es sich um einen winzigen silbernen Schlüsselanhänger, der sich bei näherem Hinsehen als USB-Stick entpuppte. Neugierig steckte ich ihn in meinen Rechner, um die Kapazität zu checken. Nicht schlecht: Das Baby hat satte 4 GB Speicherplatz. Mit vier Gigs lässt sich bereits eine ganze Menge Unfug anstellen.
Schnell kopierte ich die Portable.Apps.com Suite auf den Stick. Diese Gratis-Suite enthält portable Version von Firefox und vielen anderen nützlichen Programm, die ich gerne verwende, die aber nicht auf jedem Rechner vorhanden sind. Die portablen Programme lassen sich ohne Installation verwenden, sodass ich sie an jedem beliebigen PC aufrufen kann - etwa, wenn ich den Computer meiner Eltern einrichte.
Ich nutzte die Gelegenheit, um die aktuellen Download-Archive meiner sonstigen Lieblingsprogramme in einem Ordner auf dem USB-Stick zu versammeln. Gut und gerne zwei Dutzend Tools kamen auf diese Weise zusammen, darunter eine Uralt-Version von Paint Shop Pro, der Bildbetrachter IrfanView oder der Comic Reader, der mir meine Comicstrips aus dem Internet schneiden kann. Im Falle eines Falles kann ich so meine ganze gewohnte Arbeitsumgebung schnell wiederherstellen.
Die gesamte Existenz auf den Stick ziehen
Auf dem Computer ist meine ganze Existenz gespeichert. E-Mails, Rechnungen, Dokumente. Also kopierte ich auch diese Dateien 1:1 auf den USB-Stick. Die Rechnungen der letzten drei Jahre und die gesammelten Textdokumente mit allen wichtigen Vorlagen machten mir dabei keine Sorgen. Allein meine gesammelten E-Mails brachten es zusammen auf zwei Gigabyte. Gut, dass der kleine Stick in Sachen Speicherkapazität nicht geizte. Bislang habe ich genau diese Daten ab und zu einmal auf eine CD gebrannt oder sie auf eine externe Festplatte gespiegelt. Was wäre aber, wenn es im Büro brennt? Oder ein Einbrecher alles mitgehen lässt? Jetzt habe ich den Stick an meinem Schlüsselbund zu hängen. Und so immer alles dabei, was ich brauche, um zu arbeiten oder um bei einem explodierten Rechner völlig neu durchzustarten.
Mehr von Carsten Scheibe
In seiner Freizeit geht Carsten Scheibe golfen - und arbeitet daran, dass der Golfball auf der selben Bahn ankommt, von der er abschlägt. Wenn's mit dem Spielen nicht so gut klappt, schreibt er lieber - für das eigene, kostenfrei in den Golf-Clubs ausliegende Magazin "Mein Golf-Heft". Das gibt's mit allen Artikeln auch im Internet. Natürlich ist der PC auch hier ein Thema.
Am Ende bleibt noch Platz. Ich nutze die letzten Megabyte, um eine Auswahl meiner Lieblings-Chill-Musik aufzuspielen - Pink Floyd, Morcheeba, Dido, Rainbirds. Ein Stapel meiner liebsten Familienfotos kommt auch noch mit dazu. Fertig ist der ganz persönliche Scheibe-USB-Stick, von dem ich jetzt schon weiß, dass er mir in Zukunft so manches Mal das Leben retten wird. Ergo: Das ist schon jetzt das Weihnachtsgeschenk, über das ich mich am meisten gefreut habe.
Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania