Um für eine optimale Belüftung des Gehäuses zu sorgen, sind Gehäuselüfter notwendig. Sie sollen frische, kühle Luft von außen in den PC transportieren und die erwärmte Luft anschließend wieder hinausbefördern. Je mehr Lüfter vorhanden sind, umso effektiver wird die Gehäuse-Innentemperatur niedrig gehalten. Allerdings steigern sie so auch die Geräuschkulisse.
Die Gehäuse-Lüftersteuerung
Die MR Varioregelung (extern) misst mit einem Sensor die Temperatur im Gehäuse und reguliert die Umdrehungsgeschwindigkeit der bis zu sechs an sie angeschlossenen Lüfter entsprechend. Das heißt, je wärmer es im Tower wird, umso schneller drehen sich die Ventilatoren. Ist es wieder kühler, werden sie langsamer und damit leiser. Ein kleiner Knopf, der außen am Gehäuse angebracht wird, reguliert, wie schnell die Regelung aktiv wird. Die Lüftersteuerung arbeitet aber auch ohne Zutun des Anwenders vollautomatisch.
Das kleine Kästchen der Varioregelung kleben wir hinter die oberen 3,5 Zoll-Laufwerksschächte. Den Temperaturfühler positionieren wir unweit davon mit einem Klebepad. Ein Stecker des Netzteils versorgt die Einheit mit Strom. Die Lüfter verbinden wir später über einen anderen Anschluss.
Normalerweise muss für den Drehknopf ein Loch vorne in das Computergehäuse gebohrt werden. Der Casetek-Tower hält aber auch hier eine clevere Lösung für uns bereit. Bei vollständig geöffneter Front zeigen sich um die Betriebs-LEDs herum weitere frei verwendbare Öffnungen. Wir stecken den Knopf einfach von innen durch die Öffnung "3" unter der Festplatten-LED und schrauben ihn von außen fest. Voila!
MR Varioregelung (extern)
Hersteller | MR Computertechnik |
Link | www.ichbinleise.de |
Preis | ca. 38 Euro |
Einbau der Gehäuselüfter
Als Gehäuselüfter verwenden wir einen Papst 8412 N/2GML und vier leistungsstärkere Papst 8412 NGML. Die Lüfter des deutschen Herstellers Papst gelten zu Recht als besonders langlebig und leise. Das N/2GML-Modell überträgt mittels einer separaten Leitung die Drehzahl stellvertretend für alle aktiven Ventilatoren. Dazu wird lediglich ein kleiner Stecker mit dem entsprechenden Anschluss auf der Hauptplatine verbunden.
Kleiner Kniff
Die Bezeichnungscodes bei Papst-Lüftern sind nur schwer zu deuten. Unter www.papst-luefter.de werden alle Lüfter mit ihren technischen Daten übersichtlich aufgelistet.
Einen einblasenden Lüfter setzen wir zur Kühlung der Festplatte in den unteren Lüfterkäfig vorn, zwei einblasende Lüfter in das seitliche Lüfterpanel und einen ausblasenden Lüfter in die obere Vorrichtung hinten. Um den Kamineffekt der von selbst nach oben aufsteigenden warmen Luft zu nutzen, installieren wir zusätzlich auch im oberen Schnappverschluss einen ausblasenden Lüfter. Vor einblasende Ventilatoren montieren wir die dem Tower beigelegten Luftfilter, um Staub am Eindringen zu hindern.
Noch ein kleiner Kniff
Lüfter blasen die Luft zu der Seite hin, auf der sie beschriftet sind.
Schnellverschlüsse im Casetek-Gehäuse machen Schrauben an den meisten Lüfterpositionen unnötig. Lediglich die vorderen Lüfter sind konventionell zu befestigen. Allerdings verwenden wir statt Schrauben Entkopplungsgummis, die einfach durch die Befestigungslöcher gezogen werden. Die empfehlenswerten Gummis vermeiden das Übertragen von Vibrationen.
Da die Lüftersteuerung die Umdrehungsgeschwindigkeiten regelt, lohnt sich der Einsatz mehrerer Ventilatoren. Denn wenige Lüfter müssten mit höherer Geschwindigkeit laufen, um dieselbe Luft zu fördern, wie es viele Lüfter mit geringerer Geschwindigkeit schaffen. Wenige Lüfter erzeugen unter Volllast aber wesentlich mehr Krach, selbst wenn grundsätzlich leise Markenlüfter zum Einsatz kommen.
Und noch ein kleiner Kniff
Ventilatoren sollten regelmäßig mit Druckluft entstaubt werden. Günstig ist es, wenn in Spraydosen gefüllte Luft mindestens einmal oder besser zweimal im Jahr zum Einsatz kommt.
Multifunktionspanel: SYS Guard III
Eine permanente Temperaturkontrolle ist für moderne Computer wichtig. Insbesondere wenn der PC übertaktet oder mit geräuschreduzierenden Komponenten versehen ist. So lässt sich kontrollieren, ob die Kühlung effektiv arbeitet und keine die Stabilität und Sicherheit des Rechners gefährdende Temperaturen erreicht werden.
Das Levicom SYS Guard III ist ein Panel, das in der Front des PCs installiert wird und mehrere Funktionen in sich vereinigt. Es fungiert als Temperaturanzeige, Lüftersteuerung und Lesegerät für Speicherkarten, wie sie in digitalen Fotoapparaten eingesetzt werden. Sechs verschiedene Kartentypen lassen sich benutzen: MMC, SD, MS, SMC, CF und MD. Außerdem bietet die attraktive, in Alu-Acryl-Optik gestaltete Geräteblende Zugang zu mehreren Frontanschlüssen, darunter 2 x USB, 1 x Firewire, Mikrofon und Kopfhörer.
Kühl = leise
Das SYS Guard zeigt auf einem blau illuminierten Display drei Temperaturwerte an, die von mitgelieferten Fühlern im Computer-Gehäuse gemessen werden. Abhängig von der ermittelten Gehäusetemperatur reguliert eine integrierte Elektronik automatisch die Rotationsgeschwindigkeit von bis zu sechs angeschlossenen Lüftern in mehreren Stufen. Auch hier gilt: Je kühler das System, um so langsamer laufen die Lüfter und desto leiser sind die erzeugten Nebengeräusche. Wer in bestimmten Situationen trotzdem die Leistung der angeschlossenen Gehäuselüfter erhöhen möchte, der greift zu dem silberfarbenen Knopf. Er ermöglicht die Feineinstellung der bereits automatisch gesetzten Geschwindigkeit zwischen 80 und 100 Prozent.
Über kleine Verbindungsbrücken am hinteren Ende des SYS Guard lassen sich mehrere Voreinstellungen auswählen. Etwa, bei welcher Temperatur ein Alarmton ertönen soll. Je Sensor sind aber nur zwei oder drei festgelegte Maximaltemperaturen möglich. Bereits vor der Montage ist es wichtig zu entscheiden, welche Computerkomponenten überwacht werden sollen. Veränderungen nach dem Einbau sind ungleich schwieriger vorzunehmen.
Umflexible Voreinstellungen
Eigentlich ist vom Hersteller die Temperaturkontrolle von CPU, Festplatte und System (Gehäuse) vorgesehen. Die Messfühler lassen sich mit beigefügten winzigen Klebestreifen natürlich an beliebigen Stellen anbringen. So möchten wir etwa statt des Systems die Grafikkarte überwachen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als mit einer Steckbrücke den Alarm ganz auszuschalten. Die etwas unflexible Vorwahlmöglichkeit würde bereits ab 50 Grad Celsius pausenlos einen alarmierenden Piepton provozieren. Hochleistungsgrafikkarten erreichen aber oft höhere Temperaturen, ohne gefährdet zu sein. Die permanente Warnung wäre daher sinnlos.
Der Einbau gestaltet sich nicht besonders schwierig. Das Panel wird von uns bei geöffneter Front von außen in den obersten 5,25 Zoll-Einbauschacht geschoben, in den es wie angegossen passt. Wir entscheiden uns gegen die integrierte Lüftersteuerung, da sich in unserem Silent-PC bereits die MR Varioregelung um diese Aufgabe kümmert.
Levicom SYS Guard III
Hersteller | Levicom |
Vertrieb | Jet Computer Products GmbH |
Link | www.levicom.de |
Preis | ca. 55 Euro |
Sensoren einpflanzen
Dann verkleben wir die drei Temperatursensoren. Den Sensor für den Hauptprozessor setzen wir so tief wie möglich an eine Kühlrippe des CPU-Kühlers. Für den Grafikkarten-Sensor finden wir eine günstige Stelle an der Seite des Kühlerblocks, direkt über dem Chip. Da die Festplatte noch fehlt, fixieren wir den dazugehörigen Wärmefühler noch nicht. Nach dem Einbau der Komponente befestigen wir den Sensor dann einfach auf der blanken Oberseite der Festplatte.
Zum Verbinden der Frontschnittstellen des SYS Guard mit dem Computer hat Levicom eine Abschlussblende mitgeliefert. Die Blende installieren wir in dem obersten Steckplatz an der Rückseite des Casetek-Towers. Kabel für USB, Sound und Firewire führen von dem Panel durch das ganze Gehäuse zu diesen Blenden und durch zwei Aussparungen hindurch. Nach dem Einstecken in die vorgesehenen Buchsen an der PC-Rückseite stehen die Schnittstellen am SYS Guard zur Verfügung. Ein USB-Stecker sorgt für den Anschluss des Speicherkarten-Lesers. Die Kabel sind sehr knapp bemessen, so dass wir in unserem Midi-Tower zuerst etwas Schwierigkeiten hatten, sie durch die Blendenführungen zu stecken. Gegebenenfalls hilft es, den SYS Guard in einen tieferen Einbauschacht zu montieren.
Um den bis jetzt frei schwebenden Wählschalter des Grafikkartenlüfters zu befestigen, lassen wir die rechte Blendenaussparung frei und führen das Firewire-Kabel nicht hindurch. Stattdessen zwicken wir mit der Blechschere ein weiteres Stückchen des Erdungsbleches ab, das für die Grafikkarte gedacht war. Dieses Blechstückchen passen wir zwischen Schalter und Blende ein und schrauben den Kippschalter dann mit etwas Geschick fest. Das übriggebliebene Firewire-Kabel stecken wir durch die rechte Lücke, die in der Gehäuserückwand neben dem Grafikkarten-Kühlkörper entstanden ist. Anschließend kommt der Stecker in die Buchse der entsprechenden Slot-Blende.
Der Knopf für die manuelle Lüftersteuerung des SYS Guard ragt relativ weit aus der Acrylblende. Manche Gehäuse mit Fronttür haben damit möglicherweise Schwierigkeiten und lassen sich nicht richtig schließen. Für unseren Casetek ist der hervorstehende Drehknopf aber kein Problem. Nur die Dämmung eckt anfangs etwas an. Wir drücken das anpassungsfähige Magic Fleece an der betreffenden Stelle einfach mit etwas Fingerkraft ein, bis die Tür ordentlich zugeht.
Kleiner Kniff
Das SYS Guard II ist etwas günstiger erhältlich. Die Komponente ist nahezu baugleich, allerdings fehlt ihr der Speicherkarten-Einschub.