Nintendos Hundewelpen-Simulation "Nintendogs" war nur die Speerspitze einer ganzen Meute erstklassiger mobiler Spaßbringer, die Handheld-Fans den Herbst versüßen - allen voran die nachfolgenden sechs Games.
Nintendo DS
Strategen werden "Advance Wars: Dual Strike" lieben. Action-Vampire und Freunde untoter Gegner prügeln sich in "Castlevania: Dawn of Sorrow". Und wer "Tetris" mochte, könnte nach "Meteos" süchtig werden.
Playstation Portable
Vollgas bis der Daumen schmerzt - oder der Wagen schlapp macht: Das ist das Motto der PSP-Raserei "Burnout Legends"
Game Boy Advance
Ein umfangreicher Strategietitel mit Rollenspielelementen ist "Fire Emblem: The Sacred Stones". Und wer bereits Hüter von Pokémons ist, wird auch an "Pokémon Smaragd" nicht vorbeikommen.
Advance Wars: Dual Strike
Hersteller/Vertrieb | Nintendo |
Genre | Runden-Strategie |
Plattform | Nintendo DS |
Preis | 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 6 Jahren |
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Gerd Hilber/Teleschau
Advance Wars: Dual Strike
"Wer zuerst schießt, gewinnt" - klingt simpel, ist aber eine der wichtigsten Strategien in Nintendos neuem DS-Titel "Advance Wars: Dual Strike", der nun die Nachfolge seines grandiosen GBA-Vorgängers "Black Hole Rising" antritt. Am altbewährten Spielprinzip hat sich kaum etwas geändert - zum Glück. Denn das rundenbasierte Taktieren kann erneut für Wochen an die kleinen Displays fesseln. Veteranen, die sich bereits im Vorgänger zahlreiche Orden verdient haben, finden sich sich trotz der Touchscreen-Steuerung sofort zurecht. Auf Neueinsteiger wartet in der ebenso umfangreichen wie grandiosen Solokampagne ein gelungenes Tutorial, das schrittweise in die hohe Kunst des rundenbasierten Handheld-Krieges einweiht. Darin lernt der User auch den Umgang mit den Spezialfähigkeiten der Befehlshabenden (fortan bieten zwei Generäle ihre Dienste an) und rund 25 Truppentypen (vom Aufklärer bis zum Schlachtschiff), die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben. Neu, aber unbedeutend: Dank der beiden Bildschirme lassen sich nun zwei Schlachten gleichzeitig schlagen. Zudem spendierte Nintendo dem DS-Ableger ein paar exklusive Spielmodi - inklusive Survival- und Echtzeit-Geplänkel. Während diese eindeutig unter die Kategorie "nette Dreingabe" fallen, rockt die Mehrspielervariante gewaltig: Bis zu vier Strategen ziehen dank WiFi-Support drahtlos gegeneinander zu Felde.
Burnout Legends
Hersteller/Vertrieb | Electronic Arts |
Genre | Rennspiel |
Plattform | Playstation Portable |
Preis | 45 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Burnout Legends
"Burnout Legends" ist keine Begleiterscheinung der aktuellen PS2- und Xbox-Raserei "Burnout Revenge", sondern vielmehr ein Sammelsurium der besten Ideen aus den vorangegangenen Oktan-Orgien. Bei derben Verfolgungsjagden, Massenkarambolagen, Road-Rage-Rennen und unzähligen anderen Spielmodi dürfte das Herz virtueller Bleifuß-Besitzer höher schlagen. Wahnwitzig das Tempo, mit dem die Boliden über den Bildschirm sausen und sich durch den Gegenverkehr schlängeln: Wie seine Konsolen-Vorgänger lebt auch "Burnout Legends" vom Geschwindigkeitsrausch. Knifflig: Gezielte Rammaktionen gegen die Konkurrenz, Takedowns genannt, verkommen aufgrund der etwas schwammigen Steuerung zur Glückssache. Dafür rocken die Musikuntermalung und 3-D-Grafik so ziemlich alles weg, was sich derzeit noch auf Sonys Handheld tummelt. Und dank zahlloser freischaltbarer Karren und Strecken legt man "Burnout Legends" nicht so schnell zur Seite.
Castlevania: Dawn of Sorrow
Hersteller/Vertrieb | Konami |
Genre | Action |
Plattform | Nintendo DS |
Preis | 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Castlevania: Dawn of Sorrow
"Castlevania: Dawn of Sorrow" greift die Geschichte von Soma Cruz aus dem GBA-Vorgänger "Aria of Sorrow" (2003) auf. Dieses Mal muss der grauhaarige Held einen mysteriösen Kult davon abhalten, Oberspitzzahn Dracula zu neuem Leben zu erwecken. Dazu streift er durch ein riesiges Schloss, das er zunächst von allerhand untoten Untertanen säubern muss. Somas Fähigkeit, die Seelen erledigter Monster zu rauben, diese für seine Zwecke einzusetzen und sie auf Schwerter, Äxte, Lanzen oder Wurfgeschosse zu übertagen, hilft dabei natürlich enorm. Zudem bekommt der Vampirjäger für jeden erlegten Zombie Erfahrungspunkte gutgeschrieben, mit denen sich wie bei einem Rollenspiel die eigenen Attribute pimpen lassen. Während die Stylus-Funktion des DS - angeschlagene Boss-Gegner wollen per Pentagramm und anderen nachgemalten Runenzeichen in die Hölle geschickt, Eisklötze weggerubbelt werden - mehr nett denn nützlich wirkt, sind das Leveldesign, das fordernde Gameplay, die tolle Optik und der Bombast-Sound über jeden Zweifel erhaben und machen "Castlevania: Dawn of Sorrow" zum wohl derzeit coolsten DS-Action-Game.
Fire Emblem: The Sacred Stones
Hersteller/Vertrieb | Nintendo |
Genre | Runden-Strategie / Rollenspiel |
Plattform | Game Boy Advance |
Preis | 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 6 Jahren |
Fire Emblem: The Sacred Stones
Strategen dürften Feuer und Flamme sein: Nintendos Hosentaschen-Geplänkel "Fire Emblem: The Sacred Stones" wirkt, als wäre der Hit "Advance Wars" in einem Topf voll Fantasy-Farbe gefallen. GBA-Veteranen wissen, was sie erwartet: rundenbasierte Schlachten, taktisches Vorgehen und ein Schwierigkeitsgrad, der sich gewaschen hat. Dabei ist das Grundprinzip grandios simpel. Der Spieler dirigiert in der Rolle eines namenlosen Strategen die Königskinder Eirika und Epharim mitsamt ihrer Gefolgschaft durch 20 Kapitel einer tragischen Geschichte. Während die ersten Missionen in bester Tutorial-Manier mit der Steuerung, den Stärken und Schwächen bestimmter Einheiten sowie dem dominierenden Stein-Schere-Papier-Prinzip vertraut machen, will im eigentlichen Abenteuer jeder Zug genau ausgetüftelt werden. Denn lässt einer der Blaublüter auf den hübsch gestalteten 2-D-Schlachtfeldern des Königreiches Renais sein virtuelles Leben, heißt's "Game Over". Segnet dagegen einer der über 30 anderen Charaktere (Magier, Ritter, Axtkämpfer, Schützen) das Zeitliche, werden seine Dienste bis zum Ende des Abenteuers schmerzlich vermisst. Dennoch ist "The Sacred Stones" im Vergleich zu seinem herausragenden Vorgänger leichter ausgefallen. Schwächliche Charaktere lassen sich in einer Arena auf der Oberwelt trainieren und Rollenspiel-typisch zu Spezialisten heranziehen. Unliebsame Überraschungen wie plötzlich auftretende Feindverstärkung wurden auf ein erträgliches Maß reduziert, und überhaupt ist die Spielzeit mit rund 20 Stunden deutlich kürzer ausgefallen - trotz der teils ausufernden Dialoge, die die Geschichte vorantreiben. Apropos: An einem bestimmten Punkt trennen sich die Wege von Eirika und Epharim. Um beide Handlungsstränge zu sehen, muss "Fire Emblem" von dort an ein zweites Mal durchgezockt werden, was noch einmal fünf bis acht Stunden in Anspruch nehmen dürfte. Wer dann noch nicht genug hat, stürzt sich mit einem Kumpel in den Multiplayer-Modus. Wohl dem, der einen GBA SP, ein Netzkabel und viel Zeit besitzt. Am Rande: Mit "Path of Radiance" veröffentlicht Nintendo dieser Tage auch einen "Fire Emblem"-Ableger für den GameCube.
Meteos
Hersteller/Vertrieb | Q Entertainment / Nintendo |
Genre | Geschicklichkeit |
Plattform | Nintendo DS |
Preis | 40 Euro |
Altersfreigabe | ohne Beschränkung |
Meteos
Vorsicht, interstellarer Steinschlag! Nachdem es den Planeten Meteos in seine Einzelteile zerlegt hat und diese nun unkontrolliert durchs All sausen, droht anderen Welten der Totalschaden. Um dies zu verhindern, haben die Entwickler von Q Entertainment ("Lumines") dem Spieler in "Meteos" eine mächtige Waffe in die Hand gegeben: den Stylus des DS. Mit dem Stiftchen sollen herabsausende Gesteinsblöcke so sortiert werden, dass sie eine gleichfarbige Dreierreihe bilden. Dann werden die Brocken wieder ins All zurück katapultiert. Klingt eigentlich easy, ist es aber nicht: Einerseits lassen sich die Trümmer sich nur vertikal verschieben. Andererseits holen sie Schwerkraft und nachfallende Steine wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dennoch ist die Lernkurve enorm: Das anfangs ebenso panische wie planlose Rubbeln des Touchscreens weicht schnell echter Logik. Wer clever kombiniert, kann den halben Bildschirm gen Himmel schicken und in herabsinkenden Stapeln neue Boosts zünden. Für Langzeitmotivation sorgen unterschiedliche Gravitationsverhältnisse, Grafik-Sets, freischaltbare Planeten, diverse Spielmodi und Multiplayer-Duelle, an denen bis zu vier "Meteos"-Zocker teilnehmen können. Ein würdiger, wenngleich hektischer "Tetris"-Nachfolger.
Pokémon Smaragd
Hersteller/Vertrieb | Nintendo |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | Game Boy Advance |
Preis | 35 Euro |
Altersfreigabe | ohne Beschränkung |
Pokémon Smaragd
Wenn Namen wie Pikachu, Enton oder Vulpix fallen, leuchten Kinderaugen. Ganz klar: die ersten Symptome vom "Pokémon"-Fieber, das seit über einem Jahrzehnt grassiert. Nun droht abermals eine Epidemie auszubrechen: Nachdem sich die beiden GBA-Editionen "Rubin" und "Saphir" im Vorjahr alleine in Europa mehrere Millionen Mal verkauft haben, veröffentlicht Nintendo nun ein weiteres Abenteuer mit den niedlichen Taschenmonstern. Bis auf die Verpackung des Games, die diesmal in "Smaragd"-Grün leuchtet, hat sich allerdings nicht viel getan. Abermals schlüpft der Spieler in die Haut eines jungen Pokémon-Trainers, der nicht nur der Beste seiner Zunft werden will, sondern sich auch noch mit den Anhängern der fiesen Teams Magma und Aqua herumschlagen darf. Neu: In der "Smaragd"-Edition sind nun auch Kämpfe gegen zwei gegnerische Trainer gleichzeitig möglich. Zudem können dank Wireless-Adapter-Support fleißig Kreaturen getauscht werden. Und wer sich bei seinen Streifzügen durch die riesige Rollenspielwelt Hoenn und bei Duellen in den Arenen der Städte besonders geschickt anstellt, darf mit Groudon, Kyogre und Rayquaza ein paar besonders mächtige Monster freischalten, die bislang nur wenige Pokémaniacs zu Gesicht bekommen haben. Für Sammler ist das Game ein Muss, für GameCube-Besitzer, die auf den Release von "Pokémon XD: Der dunkle Sturm" warten, auch. Die beiden Titel sind zueinander kompatibel.