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Insider-Programm Neues Startmenü und mehr: So baut Microsoft Windows 10 um

Die auffälligste Änderung in Windows 10 ist das überarbeitete Startmenü
Die auffälligste Änderung in Windows 10 ist das überarbeitete Startmenü
© Microsoft/ Alisa Rodnova / Getty Images
Statt neue Windows-Versionen herauszubringen, geht Microsoft seit Windows 10 einen anderen Weg - und operiert am bestehenden System herum. Jetzt hat der Konzern seinen jüngsten Neuanstrich angekündigt. Viele der Neuerungen springen sofort ins Auge, andere erschließen sich erst später.

Windows 10 sei das letzte seiner Art, kündigte Microsoft bei der Vorstellung an. Statt alle paar Jahre ein neues Betriebssystem zu entwickeln, baut der Konzern seitdem lieber sein bestehendes System um, schraubt unter der Haube und poliert die Optik. Jetzt hat Microsoft die jüngsten Umbauten zum Testen freigegeben, das kündigte man in einem Blogpost an. Während einige sofort auffallen, dürften andere die Arbeitsabläufe erst auf Dauer verändern.

Das Startmenü wird klarer

Die auffälligste Neuerung ist sicher das neue Startmenü. Die mit Windows 8 zum ersten Mal eingeführte markante Kacheloptik ist seit Windows 10 aufs Startmenü beschränkt, jetzt wird sie noch einmal dezenter. Die Kacheln setzen sich nicht mehr bunt ab, sondern wurden der Farbe des Startmenüs angepasst. Sie sind nun je nach gewähltem Farbschema hell- oder dunkelgrau transparent. Farbe ins Menü zu bringen, ist zwar weiter möglich, dann wird aber das gesamte Menü dezent angefärbt. Das wirkt dann so wie im Bild ganz oben. 

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© Microsoft / PR

Die Veränderung hat klare Vorteile bei der Nutzung. Durch den zurückhaltenden Look des Menüs wird das Logo der durch die Kacheln repräsentierten Programme farblich besser abgesetzt, das Menü wirkt deutlich klarer und übersichtlicher. Gleichzeitig gehen auch die Live-Kacheln, die relevante Informationen aus den Apps direkt in der Kachel anzeigen, weniger unter. 

Ordnung im Tab-Chaos

Eine Änderung soll die Nutzer klar zu Microsofts ungeliebtem Browser Edge treiben. Mit der Tastatur-Kombination Alt und Tab kann man schon lange schnell zwischen den aktiven Programmen hin- und herwechseln. Den passenden Tab im Browser muss man dann aber wieder von Hand suchen. Nun sind geöffnete Edge-Tabs direkt über die Tastenkombination abrufbar, Webseiten werden so zu einem Programm neben anderen. Ein sehr nützliches Feature - für die nur knapp zwei Prozent der Desktop-Nutzer, die auf Edge setzen. Wer den Browser nicht mag oder von zu vielen Tabs abgeschreckt wird, darf die Funktion aber wieder abstellen.

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© Microsoft / PR

Die Funktion knöpft an ursprüngliche Pläne Microsofts an, nahezu jedes Programm mit Tabs auszustatten. Sie wurden eigentlich längst verworfen. Ob die Funktion auf Dauer auch für beliebtere Browser wie Google Chrome oder den Firefox geöffnet werden soll, verriet Microsoft erwartungsgemäß nicht. Aktuell erscheint das aber eher unwahrscheinlich.

Nicht jedes Feature kommt für jeden

Eine spannende Neuerung gibt es aus unerfindlichen Gründen nicht für jeden. Microsoft will es erlauben, die Taskbar auch um Cloud-Elemente zu erweitern und so weiter anpassbar zu machen. So sollen Android-Nutzer sich ihr synchronisiertes Smartphone direkt in der Taskbar anzeigen lassen können, Gamer schnelleren Zugang zu ihrem Xbox-Live-Account bekommen. Doch Microsoft warnt: Die Funktion sei bislang auf neu erstellte Accounts oder Erstanmeldungen beschränkt. Eine Erklärung dafür gibt der Konzern nicht.

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© Microsoft / PR

Auch ein weiteres Feature richtet sich an eine spitze Zielgruppe: Microsoft optimiert sein System bei Hybrid-Geräten, die zwischen Tablet- und Desktopmodus hin- und herwechseln können, etwa Microsofts Surface-Tablets. Der Wechsel soll nun völlig automatisch erfolgen, wenn die Tastatur entfernt wird. Um Desktopnutzer ohne Touchscreen nicht zu verwirren, wird das Icon zum Wechsel in den Tabletmodus auf diesen Geräten entfernt.

Aufgeräumte Benachrichtigungen

Die von Tablets und Smartphones längst bekannten Notifications bekamen auch in Windows 10 mit einer eigenen Benachrichtungszentrale einen prominenten Platz. Jetzt werden sie noch einmal deutlich optimiert: Endlich zeigen die Benachrichtigungen in der oberen linken Ecke an, zu welcher App sie gehören. Und sie lassen sich auch schneller loswerden: Klickt man wie bei anderen Fenstern oben rechts auf das "X" ist die Notification als erledigt markiert.

Zudem behebt Microsoft eine skurrile Angewohnheit des Systems: Geht Windows in den Ruhezeiten-Modus, in dem nicht mit Benachrichtigungen gestört werden soll, meldet das System das fröhlich - mit einer Benachrichtigung. Die ist nun in der Standardeinstellung gestrichen worden. Will man den Hinweis sehen, kann man ihn aber wieder einschalten.

Weitere Neuerungen sind ein Kurvenverlauf-Werkzeug in Microsofts Taschenrechner, der Schülern und Studenten sehr gelegen sein dürfte. Zudem werden zahlreiche Fehler behoben. 

Bis die Neuerungen bei den Nutzer ankommen werden, dürfte es noch einige Wochen dauern. Microsoft baut die Features zunächst nur in die aktuelle Test-Version seines Insider-Programmes ein. Der Konzern betont, dass die einzelnen Veränderungen noch nicht an konkrete Programmversionen und einen Release-Zeitplan gebunden sind. Sollten sich einzelne Funktionen als unpraktikabel oder fehlerhaft erweisen, können sie durchaus noch einmal verändert oder gar gestrichen werden.

Quelle: Microsoft

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