Wegen mysteriösem Paket "Watch Dogs"-Werbeaktion löst Bombenalarm aus

Als Werbung für das Spiel "Watch Dogs" ließ sich der Hersteller etwas Besonderes einfallen: Er verschickte ein schwarzes, piependes Paket an einige Medien. Doch die riefen das Bombenkommando.

Das Videospiel "Watch Dogs" ist am Dienstag weltweit im Handel erschienen. Um den Start des Gaming-Blockbusters gebührend zu feiern, dachte sich der Hersteller Ubisoft in Australien eine kuriose Werbemaßnahme aus. Doch die ging mächtig nach hinten los, am Ende gab es eine weinende Journalistin und den Einsatz einer Bombenspezialeinheit. Was war geschehen?

Die PR-Abteilung des Videospieleherstellers verschickte einen kleinen, schwarzen Safe, der in einer schwarzen Tasche verpackt war, in die Redaktion der australischen Nachrichtenseite "Ninemsn". An dem Safe klebte eine Notiz: "Überprüfe deine Voicemail." Dumm nur, dass die Telefone der Redaktion überhaupt keine Voicemail-Funktion hatten. Also tippten die Redakteure den in der Nachricht beigelegten Zugangs-Code ein, um den Safe zu entsperren. Statt sich zu öffnen, gab der Safe nun einen regelmäßigen Piepton von sich. Nun war die Journalistin, an die das Paket verschickt wurde, verwirrt: War es ein schlechter Scherz? Oder eine reale Bedrohung? Die Journalistin erkundigten sich in anderen Redaktionen, ob diese ein ähnliches Paket erhalten hätten, doch die verneinten.

Übers Ziel hinausgeschossen

Aus Sicherheitsgründen wurde anschließend ein Teil des Gebäudes evakuiert und man ließ ein Bombenentschärfungsteam der örtlichen Polizei anrücken. Der Spezialeinheit gelang es schließlich, den Safe zu knacken - darin befand sich ein Testmuster des Videospiels sowie eine Baseballcap und eine Beanie-Mütze.

"Wir waren zu keinem Zeitpunkt panisch, aber es gab einfach keine Hinweise, worum es sich bei dem Päckchen handelt, also mussten wir einige Vorsichtsmaßnahmen treffen", sagte Hal Crawford von "Ninemsn". "Die Aktion hat definitiv die Linie dessen, was eine PR-Firma anonym an Redaktionen schicken sollte, überschritten. Das Ding war schwarz, schwer und etwas beängstigend."

"Wir entschuldigen uns vielmals"

Ubisoft hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet. "Als Teil der umfassenden Werbeaktion für 'Watch Dogs' verschickte unser Team in Australien Voicemail-Nachrichten an einige Medien, die sie darauf hinwiesen, dass sie ein spezielles Paket erhalten werden. Unglücklicherweise verlief die Aktion bei Ninemsn nicht so, wie sie gedacht war und wir entschuldigen uns vielmals für die entstandenen Unannehmlichkeiten." Das Kurioseste an der ganzen Aktion: Die Nachrichtenseite "Ninemsn" berichtet nicht einmal über Videospiele.

Die ganze Geschichte und mehr Bilder des Einsatzes gibt es auf der australischen Webseite "mumbrella.com.au".

Christoph Fröhlich

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