Die "Sphere" in Las Vegas soll erst im September offiziell eröffnet werden. Doch schon jetzt macht die neueste Attraktion in Nevadas Casino-Metropole weltweit Schlagzeilen. Das liegt aber nicht daran, wie es in der Veranstaltungsarena für 18.600 Menschen aussieht, sondern an ihrer äußeren Erscheinung. Denn die "Sphere" ist quasi mit Bildschirmen eingepackt. Das ermöglicht es den Betreibern, gigantische Grafiken in die Stadt zu zaubern.
Erstmals leuchtete das runde Gebäude am Unabhängigkeitstag, seitdem sorgen Fotos der "Sphere" immer wieder für Aufsehen. Die Bandbreite möglicher Bilder ist riesig – es gibt eine Weltkugel, einen Basketball, die amerikanische Flagge und diverse Kunstwerke. Eine Projektion ist jedoch schon jetzt eher umstritten – denn die "Sphere" kann auch ein 111-Meter hohes menschliches Auge mit einem Durchmesser von 157 Metern anzeigen. Mit Haut, Haaren und einem stechenden Blick. Zum allem Überfluss blinzelt es.
Durch seine exponierte Lage, direkt neben dem weltberühmten "Venetian"-Hotel und gegenüber der Luxus-Hotels von US-Milliardär Steve Wynn, erinnert das Auge ein wenig an den gefürchteten "Der Herr der Ringe"-Turm "Barad-dûr", Saurons Sitz in Mordor, der die Umgebung beäugt. Wie "USA Today" unter Berufung auf den Investor Joe Pompliano berichtet, fühlt sich wohl besonders eine Gruppe von dem fleischigen Auge bedrängt – Golfspieler.
Eine Golfpartie unter Beobachtung
Denn wie bereits erwähnt, kann man die "Sphere" als Gast in einem von Steve Wynns Hotels ("Wynn", "Encore") besonders gut sehen. Das gilt offenbar auch für den gesamten Golfplatz, den Wynn gleich neben seinen Hotels errichten ließ. Der sogenannte "Wynn Golf Club" ist ein 18-Loch-Platz, der mit 600 US-Dollar Tagesgebühr einer der teuersten öffentlichen Plätze in den Vereinigten Staaten ist.
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Pompliano schreibt dazu auf Twitter: "Der Wynn Golf Club ist einer der teuersten öffentlich zugänglichen Golfplätze des Landes (über 600 Dollar). Und jetzt müssen Spieler auf einen 111 Meter hohen und 157 Meter breiten künstlichen Augapfel starren. Darüber können sie nicht glücklich sein."
Der ehemalige Profi-Golfer Shooter McGavin fragt sich: "Wie soll ich da noch chippen können!?" Ein anderer schreibt: "Es ist eine Erinnerung daran, den Ball im Auge zu behalten."
Manche ziehen derweil tatsächlich Parallelen zu dem Auge des "Der Herr der Ringe"-Antagonisten Sauron und bekennen sich in den sozialen Netzwerken als Unterstützer der digitalen Kugel – man weiß ja nie.
Weitere Display-Kugeln in Planung
Die "Sphere" in Las Vegas soll kein Einzelstück bleiben. Eine weitere Kugel ist für London geplant, für weitere Arenen sucht die Betreibergesellschaft Madison Square Garden Sports bereits nach passenden Standorten. Die Gesamtkosten für den hochtechnisierten Bau liegen bei schätzungsweise 2,3 Milliarden US-Dollar.