Das große Ereignis eines jeden Schülers in den USA blieb ihr verwehrt: Delores Dennison konnte nie zum Abschlussball ihrer Highschool gehen. Die Zeiten waren damals nicht einfach, das Geld reichte nur für die täglichen Bedürfnisse. Und mitnichten für Schnickschnack wie ein Ballkleid.
Delores ist inzwischen 89 Jahre alt, Urgroßmutter und das Leben kann sie kaum mehr überraschen - mit dem Anruf ihres Urenkels Austin hat sie dennoch nicht gerechnet. "Ich fragte sie, ob sie mein Abschlussballdate sein möchte", erzählt der 19-Jährige dem Reporter Todd Starnes. Und auch wenn sie sich erst sträubt, am Ende lässt sich die Uroma überreden: "Ich konnte ihn nicht enttäuschen."
Auch wenn sich die Ball-Garderobe als Herausforderung entpuppt : Denn dass, was die jungen Frauen heutzutage tragen, entspricht nicht ganz Delores Geschmack: 1930 war die Mode nun mal anders. Für den großen Abend entscheidet sie sich schließlich für ein schlichtes Kleid in blau, kombiniert mit der passenden Clutch (kleine Handtasche ohne Henkel): Für jene Dinge, die eine ältere Dame eben so braucht, einen Inhalator beispielsweise...
Stehende Ovationen
Nach einem Dinner in ihrem Lieblingsrestaurant (sie muss sich einen Teil des Essens: Omelette, einpacken lassen), geht es zur Schule: Dort erhält das ungleiche Paar stehende Ovationen. Und als wäre dem nicht genug, hat Austin noch eine besondere Überraschung parat.
Als er seine Uroma auf die Tanzfläche geleitet, erklingt ein Lied, das hier keiner erwartet hätte. Ein Lied aus anderen Zeiten, jener Song, den ihr längst verstorbener Mann regelmäßig für sie gesungen hatte, "Delores" von Frank Sinatra:
"How I love the kisses of Dolores Aye-aye-aye Dolores Not Marie or Emily or Doris Only my Dolores (...) I would die to be with my Dolores."