"Peek Performance" Kleine Geste, großes Signal: Beim Apple-Event zeigt Tim Cook zum Ukraine-Konflikt Flagge

CEO Tim Cook präsentierte bei Apples Frühjahrs-Event die neuen Produkte
CEO Tim Cook präsentierte bei Apples Frühjahrs-Event die neuen Produkte
© Apple / PR
Trotz des Ukraine-Krieges hat sich Apple entschieden, gestern seine neuen Produkte zu präsentieren. Während der Keynote spielte der Konflikt selbst zwar keine Rolle. Apple-Chef Tim Cook lies es sich aber nicht nehmen, ein Signal zu senden.

Weniger als zwei Wochen ist es her, dass Russland in der Ukraine einmarschierte. Ist das der richtige Moment, neue Smartphones, Tablets und Prozessoren zu zeigen? Diese Frage scheint sich auch Apple gestellt zu haben. Erst ungewohnt spät lud man zum gestrigen Frühjahrs-Event, nur sechs Tage trennten die Ankündigung von der Keynote. Den Konflikt nahm man mit auf die Bühne, aber nur sehr subtil.

Wer auf das Handgelenk des Chefs achtete, bemerkte, dass Tim Cook bei seinem Teil der Präsentation klar Flagge zeigte. Wie alle anderen Präsentierenden hatte auch Cook eine Apple Watch am Handgelenk, alle trugen eines der gerade im Shop aufgetauchten neuen Armbänder in frischen Frühlingsfarben. Doch Cook stach heraus: Sein grellgelbes Band wurde zusammen mit dem auffälligen Blau seines Pullovers zum politischen Statement in den Landesfarben der angegriffenen Ukraine. 

Klare Haltung zum Ukraine-Krieg

Auf welcher Seite der Konzern in dem Konflikt steht, hatte Cook bereits vorher schon klar gemacht. In einem Brief an die Belegschaft hatte der CEO schon letzte Woche betont, dass man sich hinter die Ukraine stellen werde. "Ich weiß, dass ich für alle bei Apple spreche, wenn ich meine Sorgen um diejenigen äußere, die von Gewalt betroffen sind", erklärte er dort den offiziellen Standpunkt des Konzerns. "Mit jedem neuen Bild fliehender Familien und tapferer Bürger, die um ihr Leben kämpfen, sehen wir wie wichtig es den Menschen rund um die Welt ist, sich zusammenzutun, um den Weg zum Frieden zu beschreiten."

Gleichzeitig kündigte er konkrete Maßnahmen an. Apple hatte sofort den Verkauf seiner Produkte in Russland eingestellt und Geld für humanitäre Zwecke frei gemacht. Für jede Spende eines Angestellten werde der Konzern noch einmal das Doppelte zusätzlich spenden, ermutigte Cook in dem Brief zum Spenden. Zusätzlich setzte der Konzern in Russland Zahlungen per Apple Pay aus und nahm die Apps der russischen Staatsmedien aus dem App Store. Um den russischen Streitkräften keine Unterstützung zu bieten, wurden zudem die Verkehrsmeldungen bei Apples Kartendienst ausgesetzt.

Andere Konzerne reagieren erst auf Druck

Zu einer derart klaren Haltung und schnellem Handeln waren längst nicht alle Konzerne bereit. Über das Wochenende waren zahlreiche Firmen wie McDonald's, Starbucks und Coca-Cola in Kritik geraten, weil sie ihr Geschäft in Russland einfach ohne Einschränkung fortgesetzt hatten. Erst auf massiven Druck aus der Bevölkerung und Boykott-Aufrufe durch Prominente wie Sean Penn ließen sich einige der Konzerne doch bewegen, das Geschäft in dem Land auszusetzen.

PRODUKTE & TIPPS