Blauer Haken Danke, Elon Musk – auch Jesus ist jetzt offiziell auf Twitter verifiziert

Jesus Christ Twitterstar
Jesus Christ Twitterstar
© ZUMA Wire / Imago Images
Dank Elon Musk soll sich jeder einen blauen Haken für seinen Twitter-Account kaufen können. Auch Jesus hat davon Gebrauch gemacht. Halleluja!

Das Chaos, das Elon Musk bei Twitter anrichtet, treibt immer neue Blüten. Sogar Jesus Christus meldet sich jetzt zu Wort – oder zumindest jemand, der laut Twitter Jesus ist. "Zimmermann, Heiler, Gott" heißt es in der Selbstbeschreibung des Accounts, den Twitter nun auch offiziell "verifiziert" hat.

Der neue Twitter-Boss Musk hat entschieden, dass der blaue Haken an einem Profil nicht mehr verifizierten Personen verliehen wird, sondern dass jeder ihn sich für 8 US-Dollar im Monat kaufen kann. Doch weil zu viele Leute Schabernack mit der Funktion betreiben, soll Twitter seit Freitag die Vergabe blauer Haken bereits wieder ausgesetzt haben. Ein alternativer grauer Haken, der Prominenten vorbehalten sein sollte, wurde erst live geschaltet und verschwand nach wenigen Stunden wieder. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Jesus Christ, verified

Doch der Twitternutzer @Jesus war schnell genug und hat sich den blauen Haken gesichert, den man nun auch ohne Vorlage einer ID bekommen kann. Beziehungsweise konnte. Oder bald wird wieder bekommen können. Wer weiß das schon. Jedenfalls hat Jesus dem Business Insider berichtet, wie es so ist, jetzt offiziell auf Twitter Jesus zu sein. 

Im echten Leben sei er gar nicht Jesus, beginnt der Twitter-Heiland gleich mal mit einer Beichte. Anno domini 2006 habe er den Account @jesus gestartet. "Ich dachte, es wäre lustig rund um Weihnachten und Ostern ein paar Tweets zu verfassen. Es ist Satire", sagt der Twitter-Jesus, der im echten Leben lieber anonym bleiben möchte. Er poste Dinge wie "Don’t call it a comeback", um zum Thema Wiederauferstehung etwas lustiges zu Schreiben. Er selbst sei nicht religiös. "Ich will nur ein bisschen Spaß und Lachen ins Twitter-Universum bringen." 

Jesus findet neues Häkchensystem "absurd"

Tatsächlich habe er bereits früher einmal versucht, den blauen Verifikationshaken zu bekommen, sei aber abgelehnt worden. Als Musk die Verifikations-Regeln geändert habe, da "wusste ich, dass endlich meine Zeit gekommen ist". Er habe das Twitter-Blue-Abo mit Apple Pay bezahlt und sei sofort freigeschaltet worden. Mit der Aktion wolle er zeigen, "wie absurd, das neue System der Verifizierung ist", sagt @Jesus. "Es ergibt keinen Sinn."

Nicht immer sind die Scherze mit dem blauen Twitter-Haken so harmlos wie im Fall von Jesus. Als am Freitag ein Fake-Account im Namen des Pharma-Konzerns Eli Lilly twitterte, Insulin sei jetzt kostenlos, brach der Aktienkurs des Insulinherstellers ein. Auch der Ölkonzern BP oder das Rüstungsunternehmen Lockheed Martin hatten mit Troll-Accounts zu kämpfen, die sich den blauen Haken besorgt hatten.

Gnade ihm Musk

Und was sagt Jesus zu Fake-Vorwürfen? Er gehe schon davon aus, dass den Leuten bewusst sei, dass er nicht der echte Jesus ist. Nichtsdestotrotz sendeten ihm Menschen Gebete, in denen sie um Hilfe bäten. In verschiedenen Sprachen, aus aller Welt. Manchmal antworte er etwas Nettes. Er sei aber kein Psychologe oder ähnlich Qualifizierter, der wirklich helfen könne. Trotzdem folgen dem Account mehr als 800.000 Menschen. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Seine persönlichen Ansichten lasse er in der Regel außen vor, sagt Twitter-Jesus. Einen politischen Tweet habe er aber doch mal abgesetzt: "Verbietet alle Waffen" – damit habe er gegen die laxen Waffengesetze in den USA protestieren wollen. Er bekomme auch Nachrichten, in denen Menschen ihm Blasphemie vorwerfen und zur Hölle wünschen. "Aber ich denke nicht, dass der Account Blasphemie ist, weil es so offensichtlich ist, dass ich mich nicht wirklich als Jesus ausgebe. 

Mal sehen, ob Elon Musk einen Twitter-Gott neben sich duldet. Der allmächtige Twitter-Chef hat gesagt, wer sich bei dem Kurznachrichtendienst als jemand anderes ausgebe, ohne den Account als "Parodie" zu kennzeichnen, werde gesperrt. Jesus, gnade dir Musk.

PRODUKTE & TIPPS