Sprache lebt – das gilt nicht nur für Deutsch oder Englisch, sondern auch für die Kommunikation mit Symbolen, gerne auch Emojis genannt. Besonders in sozialen Medien oder Chats erfüllen die kleinen Gesichter und Gesten wichtige Funktionen, denn ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Doch wie ein Emoji beim Empfänger ankommt, kann stark variieren.
Beliebtes Beispiel: Schicken Sie einer Person eine Aubergine und Wassertropfen, Münder oder Zungen, handelt es sich wohl oder übel um Sexting der explizitesten Sorte. Deshalb kann es nicht schaden, sich die alternativen Bedeutungen der kleinen Bildchen anzuschauen.
Eine Rutsche, die keine Rutsche meint
Das betrifft auch Teile der 37 neu eingeführten Emojis, die mit dem Update auf iOS 15.4 zur Verfügung stehen. Mit dabei sind neue Handgesten, ein paar Gesichter, Haushaltsgegenstände und auch eher ungewöhnliche Symbole, zum Beispiel eine Rutsche oder ein Troll.
Unmissverständlich sind dabei wenige Emojis. Die herzenden Hände verstehen wohl alle Empfänger auf ähnliche Art, auch ein salutierendes Gesicht ist relativ klar definiert. Erstaunlich unklar könnten Bilder wie die Rutsche, die leeren Gläser, viele der Handgesten und sogar die Diskokugel sein.
So viel sei verraten: Der Mund, der sich auf die Lippe beißt, die Lotusblüte und sogar die unschuldig anmutende Rutsche könnten künftig Teil von erotischer Kommunikation werden – bei dem Mund müsste das absolut klar sein, bei den anderen beiden Symbolen muss man sich schon etwas anstrengen, um eine entsprechende Bedeutung herzuleiten.
Kultur ist entscheidend
Besonders interessant ist diesmal auch die unterschiedliche Bedeutung mancher Bilder, die sich durch kulturelle Wahrnehmung ergibt: Die Hand, die den Daumen am Zeigefinger reibt, zum Beispiel. Hätten Sie gewusst, dass das ein sogenanntes Fingerherz darstellen kann? Diese Geste hat sich in den vergangenen Jahren besonders in der südkoreanischen Popkultur durchgesetzt und ist den herzenden Händen in etwa gleichzusetzen.
In Deutschland dürfte das anders aussehen: Hier steht die Geste für alles rund ums Geld, egal ob man einen hohen Preis signalisieren will oder generell auf Geld hinweisen möchte.
Ebenfalls wissenswert: Nicht auf allen Geräten sehen die Symbole immer gleich aus. Schickt zum Beispiel ein iPhone-Nutzer einem Android-Nutzer per Whatsapp den Troll, sehen beide sehr unterschiedliche Versionen des Piktogramms. Sowas führte in der Vergangenheit schon zu hitzigen Diskussionen, zum Beispiel bei der korrekten Belegung eines Cheeseburgers. Hier ordneten die Plattformen die Zutaten unterschiedlich an – was lange nicht allen schmeckte und tatsächlich zu Änderungen der Bildchen führte.