Im Silicon Valley wird gerade im großen Stil der Rotstift angesetzt. Ob Facebooks Mutterkonzern Meta, Amazon oder Microsoft: Alle Techriesen bis auf Apple haben jeweils zehntausende Mitarbeiter entlassen. Auch Googles Mutterkonzern Alphabet strich fleißig Stellen, um Kosten zu sparen. CEO Sundar Pichai war von den Einsparungen allerdings nicht betroffen: Er verdiente trotz üppiger Gehälter des Konzerns im letzten Jahr das 800-Fache eines Durchschnittsangestellten.
Das geht aus Dokumenten hervor, die der Nachrichtenagentur "Reuters" vorliegen. Offiziell von Alphabet eingereichten Finanzunterlagen zufolge wurde Pichai im letzten Jahr mit insgesamt 226 Millionen Dollar (etwa 205 Millionen Euro) entlohnt. Der allergrößte Teil davon, nämlich 218 Millionen Dollar, wurde Pichai in Form von Aktien ausgezahlt.
Keine überraschende Zahlung
Tatsächlich ist diese Auszahlung selbst weder ungewöhnlich noch überraschend. Pichais Arbeitsvertrag sichert im die Aktienpakete alle drei Jahre zu. Zuletzt wurde ihm ein solches Paket 2019 gewährt. Damals hatte er sogar 281 Millionen Dollar innerhalb eines Jahres verdient. In den letzten Jahren war sein Gehalt im internationalen Vergleich sogar recht moderat. So verdiente er 2021 mit 6,3 Millionen Dollar erheblich weniger. Dabei war auch da der größte Teil des Jahresgehaltes in Form von Erfolgsboni gezahlt worden. Pichais reguläres Gehalt beträgt knapp zwei Millionen Dollar.
Damit liegt er gerade in Bezug auf Google deutlich weniger über dem Gehalt eines durchschnittlichen Angestellten, als es sonst bei Topmanagern üblich ist. Das Median-Einkommen des Konzerns lag 2021 bei knapp 273.500 Dollar. Pichais reguläres Gehalt ohne Boni entspricht also etwa dem Achtfachen seiner Angestellten.
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Mit der Katastrophe von Tschernobyl wurde das nahegelegene Prypjat zur nuklearen Geisterstadt. In den letzten Jahren wird es zur Touristen-Attraktion. Wer es gerne ohne den ständigen Blick auf den Geigerzähler erkunden will, kann das bei Maps tun.
Merkwürdiges Signal
Dass es letztes Jahr mehr als dem 800-Fachen entsprach, ist angesichts der aktuellen Situation des Konzerns allerdings ein eher fragwürdiges Signal. Alphabet hat sich Anfang des Jahrs einen strikten Sparkurs verordnet. 12.000 Stellen sollen gestrichen werden, das entspricht etwa sechs Prozent der weltweiten Mitarbeiter. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Konzern den Bau eines neuen, hochmodernen Hauptquartiers im Silicon Valley gestoppt hat. Auch sonst will der Konzern dieses Jahr eine halbe Milliarde Dollar alleine durch Bürokosten einsparen.
Dass Google nach einem Boom während der Pandemie auf Sparkurs geht, liegt auch am eingebrochenen Werbegeschäft durch die Folgen des Ukraine-Krieges. Zwar hatte das Unternehmen 2021 immer noch 60 Milliarden Dollar Gewinn gemacht, das Plus fiel aber knapp 16 Milliarden kleiner aus als im Vorjahr. An der Börse kommt der Sparkurs indes gut an. Hatte Alphabet im letzten Jahr 39 Prozent an Wert verloren, haben die Aktien des Unternehmens seit der Ankündigung der Sparpläne seit Anfang des Jahres wieder knapp 20 Prozent zugelegt.