"Es ist davon auszugehen, dass es sich bei sämtlichen weiblichen Profilen um fiktive Profile handelt" – wenn Sie diesen Satz in den AGBs einer Dating-Plattform lesen, sollte eigentlich ja alles klar sein. Mit wem Sie hier auch flirten, es könnte sich ein Fake-Profil dahinter verbirgen. Das Problem? Wir kennen es wohl alle selbst – kaum jemand liest die AGBs. Und wer doch damit anfängt, kommt meistens nicht bis zum Ende. Dazu kommt, dass Dating-Plattformen ihre Nutzer nicht angemessen auf Fake-Profile hinweisen. Sollten Sie Ihre "große Liebe" auf solchen Portalen suchen, schauen Sie besser doppelt und dreifach hin.
Flirten mit Bots und bezahlten Mitarbeitern
Die Verbraucherzentrale hat gerade in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass 187 Online-Dating-Portale Fake-Profile betreiben. Das sogenannte "Martkwächter-Team" der Verbraucherzentrale Bayern hat dazu sämtliche AGBs und Homepages durchgearbeitet. Dass Dating-Plattformen entweder Bots oder bezahlte Mitarbeiter einsetzen, um mit ihren Kunden zu flirten, ist die eine Sache. Doch 171 der 187 untersuchten Portale weisen die User leider gar nicht oder nicht ausreichend auf diese Praxis hin.
User werden an der Nase herumgeführt
"Chancen zum Kennenlernen eines potenziellen Partners gibt es bei Fake-Profilen nicht", wird Susanne Baumer vom "Marktwächter-Team" auf der Homepage der Verbraucherzentrale zitiert. Da User aber genau dafür häufig Geld bezahlen, werden sie an der Nase herumgeführt. Bei genauerem Hinschauen könne man, so die Verbraucherschützer, die Nutzung von Fake-Profilen allerdings erkennen. Tauchen in den AGBs oder Nutzungsbedingungen Schlüsselworte wie "Animateure", "Controller", "Moderator" oder "moderierter Dienst" auf, dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen.
Welche Plattformen betroffen sind, können Sie hier einsehen.