Web.de und Gmx.de gehören zu den größten E-Mail-Anbietern des Landes. Eine Betrugskampagne, die Nutzer beider Plattformen ins Visier nimmt, lohnt sich daher meist – denn hier erreicht man mit einer Masche sehr viele Menschen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt nun vor einer laufenden Aussendung sogenannter Phishing-Mails, die das Ziel haben, Kunden durch falsche Anschuldigungen zu verunsichern und Daten abzugreifen.
Betrugsmasche droht mit Kontoschließung
Die Verbraucherschützer schreiben: "Innerhalb der Mails werden angebliche Beschwerden von anderen Mail-Diensten über die eigene Mailadresse thematisiert mit der Begründung, dass man Malware und Viren versendet habe. Im Gegensatz zum Betreff ist innerhalb der Mail die Rede von 42 Beschwerden statt 48. Im Anschluss wird eine Klarstellung gefordert, um eine Kontoschließung in den nächsten 48 Stunden zu vermeiden."
Die Formulierung der Mails ist gewohnt sehr holprig und entspricht nicht der Sprache, die beide Unternehmen bei offiziellen Schreiben nutzen würden. Dort heißt es: "Ich bin der Vertreter des Kundendienstzentrums bei GMX/WEB.de". Weiter: "Wir haben 42 Beschwerden über Ihre E-Mail erhalten konto vor kurzem". Ähnlich seltsam formuliert geht es weiter, wenn es danach heißt: "Es gibt Tausende von Spam-E-Mails, die in den letzten 3 Tagen von Ihrer E-Mail-Adresse gesendet wurden. Wir benötigen jetzt Ihre Klarstellung, um die Löschung des E-Mail-Kontos innerhalb von 48 Stunden zu vermeiden".
Angeblicher Link zu Antivirenprogramm ist schädlich
Statt aber einen vermeintlichen Link zu einem Formular für besagte "Klarstellung" anzufügen, folgt eine Empfehlung, ein Antivirenprogramm zu installieren. "Wir werden das beste für Sie auswählen", heißt es. Darunter ein Button, der laut Verbraucherzentrale zu einer schädlichen Webseite führt, wo die Betrüger Daten erbeuten wollen.
"Daher empfehlen wir Ihnen diese Mails unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben", lautet das Fazit der Verbraucherschützer.
Um sich am besten vor Spam zu schützen, hilft es oft, genau auf den Text zu achten. Ein Großteil der Betrugsversuche ist hastig formuliert und enthält merkwürdige bis stark fehlerhafte Formulierungen. Sind Sie sich bei einer E-Mail unsicher, klicken Sie auf keinen Fall auf enthaltene Links, sondern kopieren Sie Textpassagen und suchen Sie danach im Internet – oft stoßen Sie dann auf Warnungen wie diese. Finden Sie nichts, melden Sie sich bei der angegebenen Firma, von der das Schreiben angeblich stammt – oft klärt sich dann sehr schnell, ob sie wirklich handeln müssen oder es nur ein Versuch war, Sie – aus welchen Gründen auch immer – hinters Licht zu führen.