Etwa zwei Wochen nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofes in den USA, welches das landesweite Recht auf Abtreibung kippte, hat nun auch das Weiße Haus Bürger:innen dazu geraten, keine Apps zu benutzen, die den Zyklus tracken. Bereits vor dem Ende von Roe v. Wade in den USA hatten Aktivist:innen vor der Benutzung von Zyklus-Apps gewarnt, da darin gespeicherte Informationen zu Schwangerschaften zur Strafverfolgung genutzt werden könnten, wie der stern berichtete. US-Bürger:innen sollten "sehr vorsichtig" mit der Benutzung solcher Apps sein, zitiert "CNN" nun die Geschäftsführerin des "White House Gender Policy Council", Jen Klein. Das Weiße Haus habe Anleitungen dazu veröffentlicht, wie man die Apps vom Handy löschen könne.
Unternehmen reagieren auf Ende vom Abtreibungsrecht
Die Zyklus-App "Flo" mit über 240 Millionen Nutzer:innen hat laut "CNN" bereits angekündigt, einen anonymen Modus einzuführen, bei dem Nutzer:innen weder Namen noch E-Mail-Adresse eingeben müssen. Auch Apple und Google hätten bereits Schritte geplant, um sensible Gesundheitsdaten online zu schützen. Während Apple die Verschlüsselung von Gesundheitsdaten in der iCloud bei einer Zwei-Faktor-Authentifizierung plane, wolle Google Standortdaten nach dem Besuch von Abtreibungskliniken automatisch löschen.
Gleichzeitig könne es für Tech-Unternehmen schwierig werden, staatliche Anfragen für entsprechende Gesundheitsdaten abzulehnen, solange diese mit den geltenden Gesetzen vereinbar seien. Eine Gruppe von Senatoren hatte vergangenen Monat einen Gesetzesentwurf eingebracht, der sogenannten Datenmaklern, die online Nutzerdaten sammeln und an Dritte weiterverkaufen, die Weitergabe von Gesundheitsdaten offiziell verbieten würde. Datenschutzexperten sehen laut "CNN" aber gerade bei diesen Datenmaklern eine Gefahr für Frauen, die abtreiben möchten, da Ermittlungsbehörden bei ihnen Nutzerdaten bekommen könnten, ohne dafür erst eine rechtlich formelle Anfrage stellen zu müssen.