iPhone X So will Apple das Selfie revolutionieren

Neues Apple-Smartphone: Alles, was Sie zum iPhone X wissen müssen - in 100 Sekunden
Mit dem ersten iPhone veränderte Apple die gesamte Technikwelt. Mit dem neuen iPhone X will Tim Cook dieses Kunststück nun wiederholen. Die größte Neuerung ist der riesige Bildschirm. Er misst 5,8 Zoll und bedeckt fast die gesamte Frontseite. Dank OLED-Technik liefert er hohe Helligkeiten und satte Kontraste. Der Home-Button samt Fingerabdruckscanner an der Unterseite ist verschwunden. Entsperrt wird das Telefon nun mit Face ID - einer Kombination aus Kameras und Sensoren. Das Gesicht wird dadurch zum Passwort. Dank Infrarot soll das auch im Dunkeln funktionieren. Die Frontkamera ermöglicht neue Effekte - etwa Animojis. Dabei übernehmen Emojis den Gesichtsausdruck des Nutzers. Die Rückseite besteht aus Glas. Dadurch kann das iPhone kabellos aufgeladen werden. Das Zubehör muss aber extra gekauft werden. Die Kamera hat eine doppelte optische Bildstabilisierung und einen größeren Sensor. Dadurch sollen bessere Aufnahmen bei wenig Licht gelingen. Apple setzt voll auf Augmented Reality. Dabei wird das Bild der Kamera durch virtuelle Effekte ergänzt - etwa für Spiele oder Lern-Apps.
Das iPhone X erkennt seinen Besitzer auf einen Blick. Die Gesichtserkennung Face ID könnte aber noch eine viel größere Auswirkung haben - und ganz nebenbei das Selfie revolutionieren. 

Das Lieblingsmotiv vieler Menschen sind sie selbst: Selfies verbreiten sich durch Instagram und Co. immer weiter. Mit dem neuen iPhone X könnte der Trend noch einen gehörigen Schub bekommen - denn Apple hat die Selfie-Revolution losgetreten.

Auf dem iPhone X bekommen die Selbstporträts komplett neue Möglichkeiten. Von unscharfen Hintergründen, über beeindruckende Beleuchtungseffekte bis zu realistischen Masken, die über das Gesicht gelegt werden und sich mitbewegen: Die Selfie-Kamera des iPhone X macht es dank einer Technologie namens "TrueDepth" möglich. Und kann Sie sogar in ein sprechendes Kot-Emoji verwandeln. 

Auf drei iPhone X sind Frauenbilder zu sehen, der Hintergrund unscharf gestellt wurde
Durch die TrueDepth-Kamera kann das iPhone X auch bei Selfies den Hintergrund unscharf stellen
© Apple

 Revolution als Nebeneffekt

Dabei dürfte diese Revolution am Anfang ganz aus Versehen geschehen sein. Als Apple den Home-Button zugunsten des randlosen Displays strich, brauchte man eine Alternative. Die fand man in der Gesichtserkennung Face ID. Die setzt nicht bloß auf die Front-Kamera, sondern erkennt ihren Besitzer zusätzlich durch einen Infrarot-Scanner, einen Tiefensensor und einen Punkteprojektor, mit dem über 30.000 Stellen des Gesichts abgescannt werden. So arbeitet Face ID zuverlässiger als ein Fingerabdruck-Scanner - und Apple schuf nebenbei die perfekte Selfie-Kamera.

Durch die Tiefeninformationen und das punktgenau gescannte Gesicht lassen sich Effekte erzielen, die vorher schlicht nicht möglich waren. Erstmals kann man etwa den Porträt-Modus, bei dem der Hintergrund unscharf gestellt wird (Bokeh-Effekt), auch bei einer Frontkamera nutzen. Vorher brauchte man dafür eine Doppelkamera.

Ein Beispiel-Foto für den Porträtlicht-Modus des iPhone X
Im Porträtlicht-Modus kann man nachträglich die Beleuchtung des Bildes verändern. Dabei passen sich auch die Schatten und Kontraste im Gesicht an. Beim iPhone X funktioniert das auch mit der Selfie-Kamera.

Der neue Porträtlicht-Modus schlägt in eine ähnliche Kerbe: Hier kann man nachträglich die Beleuchtung anpassen und etwa den Effekt eines Scheinwerfers im Theater imitieren. Auch das kann nur das iPhone X sowohl mit der Selfie-Knipse als auch mit der Hauptkamera. Das iPhone 8 Plus bekommt das Feature wegen der fehlenden Messwerkzeuge nur für die Doppelkamera auf der Rückseite.

Sprechende Einhörner und Wrestling-Masken

Am meisten dürften sich viele Menschen aber über die Quatsch-Effekte freuen. Mit Animoji kann man seinen Gesichtsausdruck in Echtzeit auf eine Vielzahl von Emoji übertragen, vom Einhorn bis zum Kothaufen. Dann kann man sie als Bild oder Video direkt mit iMessage verschicken. 

Eine Frau lacht mit offenem Mund, daneben imitiert das Katzen-Animoji ihre Mimik
Emojis können auf dem iPhone X Gesichtsausdrücke imitieren. Apple nennt das Animoji
© Apple

In Zusammenarbeit mit Snapchat hat Apple zudem die bekannten Filter des Foto-Messengers massiv verbessert. Weil durch den Punktprojektor in Echtzeit das gesamte Gesicht gescannt wird, passen sich nun auch die Snapchat-Masken perfekt an, inklusive Bewegungen und wechselnder Gesichtsausdrücke. In der Demo wurde so eine enganliegende Wrestling-Maske über das Gesicht gelegt, in Zukunft dürften Unmengen weiterer Effekte folgen. Dem Selfie sind kaum noch Grenzen gesetzt.

Apple-Manager Craig Federighi bekommt vom iPhone X eine Wrestling-Maske verpasst
Apple-Manager Craig Federighi verkleidete sich mit dem iPhone X als mexikanischer Wrestler. Das Besondere: Die Maske passte sich jederzeit perfekt an sein Gesicht an
© Apple

Natürlich hat sich Apple nicht nur aus Jux und Tollerei auf die Perfektionierung des Selfies gestürzt. Der Konzern will gezielt junge Leute ansprechen, die solche Bilder in Unmengen über soziale Kanäle verbreiten. Als Marketing-Idee ist das schlicht genial. Die Nutzer werden sehr schnell merken, welche Effekte es nur mit dem iPhone X gibt. Das weckt Begehrlichkeiten. Das sich bewegende Kot-Emoji wird so ganz schnell zum Statussymbol.

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