Das Lieblingsmotiv vieler Menschen sind sie selbst: Selfies verbreiten sich durch Instagram und Co. immer weiter. Mit dem neuen iPhone X könnte der Trend noch einen gehörigen Schub bekommen - denn Apple hat die Selfie-Revolution losgetreten.
Auf dem iPhone X bekommen die Selbstporträts komplett neue Möglichkeiten. Von unscharfen Hintergründen, über beeindruckende Beleuchtungseffekte bis zu realistischen Masken, die über das Gesicht gelegt werden und sich mitbewegen: Die Selfie-Kamera des iPhone X macht es dank einer Technologie namens "TrueDepth" möglich. Und kann Sie sogar in ein sprechendes Kot-Emoji verwandeln.

Revolution als Nebeneffekt
Dabei dürfte diese Revolution am Anfang ganz aus Versehen geschehen sein. Als Apple den Home-Button zugunsten des randlosen Displays strich, brauchte man eine Alternative. Die fand man in der Gesichtserkennung Face ID. Die setzt nicht bloß auf die Front-Kamera, sondern erkennt ihren Besitzer zusätzlich durch einen Infrarot-Scanner, einen Tiefensensor und einen Punkteprojektor, mit dem über 30.000 Stellen des Gesichts abgescannt werden. So arbeitet Face ID zuverlässiger als ein Fingerabdruck-Scanner - und Apple schuf nebenbei die perfekte Selfie-Kamera.
Durch die Tiefeninformationen und das punktgenau gescannte Gesicht lassen sich Effekte erzielen, die vorher schlicht nicht möglich waren. Erstmals kann man etwa den Porträt-Modus, bei dem der Hintergrund unscharf gestellt wird (Bokeh-Effekt), auch bei einer Frontkamera nutzen. Vorher brauchte man dafür eine Doppelkamera.

Der neue Porträtlicht-Modus schlägt in eine ähnliche Kerbe: Hier kann man nachträglich die Beleuchtung anpassen und etwa den Effekt eines Scheinwerfers im Theater imitieren. Auch das kann nur das iPhone X sowohl mit der Selfie-Knipse als auch mit der Hauptkamera. Das iPhone 8 Plus bekommt das Feature wegen der fehlenden Messwerkzeuge nur für die Doppelkamera auf der Rückseite.
Sprechende Einhörner und Wrestling-Masken
Am meisten dürften sich viele Menschen aber über die Quatsch-Effekte freuen. Mit Animoji kann man seinen Gesichtsausdruck in Echtzeit auf eine Vielzahl von Emoji übertragen, vom Einhorn bis zum Kothaufen. Dann kann man sie als Bild oder Video direkt mit iMessage verschicken.

In Zusammenarbeit mit Snapchat hat Apple zudem die bekannten Filter des Foto-Messengers massiv verbessert. Weil durch den Punktprojektor in Echtzeit das gesamte Gesicht gescannt wird, passen sich nun auch die Snapchat-Masken perfekt an, inklusive Bewegungen und wechselnder Gesichtsausdrücke. In der Demo wurde so eine enganliegende Wrestling-Maske über das Gesicht gelegt, in Zukunft dürften Unmengen weiterer Effekte folgen. Dem Selfie sind kaum noch Grenzen gesetzt.

Natürlich hat sich Apple nicht nur aus Jux und Tollerei auf die Perfektionierung des Selfies gestürzt. Der Konzern will gezielt junge Leute ansprechen, die solche Bilder in Unmengen über soziale Kanäle verbreiten. Als Marketing-Idee ist das schlicht genial. Die Nutzer werden sehr schnell merken, welche Effekte es nur mit dem iPhone X gibt. Das weckt Begehrlichkeiten. Das sich bewegende Kot-Emoji wird so ganz schnell zum Statussymbol.
Der Apple-Abend in Bildern: So schick sind iPhone X und Co.
