Der Deutschen Telekom laufen die Kunden weg – sowohl bei den Telefon- als auch bei Internetanschlüssen. So stieg der Anteil der Telekom-Wettbewerber an DSL-Anschlüssen auf etwa 17 Prozent von rund neun Prozent im Vorjahr, wie Matthias Kurth, Chef der Regulierungsbehörde, jetzt sagte. Auch im Ortsnetz konnten die Konkurrenten ihren Marktanteil erhöhen: Im Jahresdurchschnitt erreichten sie bei Verbindungsminuten im Ortsverkehr einen Marktanteil von rund 33 Prozent nach rund 17 Prozent im Durchschnitt des Jahres 2003.
Der Ex-Monopolist hat deshalb angekündigt seine Preise für Gespräche im Festnetz deutlich zu senken. Von März an werde das Tarifsystem komplett neu gestaltet, so die Deutsche Telekom. Zu den Änderungen gehört allerdings auch, dass die Grundgebühren für normale und ISDN-Anschlüsse erneut teurer werden.
Für Ortsgespräche muss demnächst um bis zu 75 Prozent weniger bezahlt werden, für Ferngespräche bis zu 59 Prozent. Außerdem soll eine Flatrate für Ortsgespräche kommen. Der "XXL Local" genannte Pauschaltarif kostet monatlich 9,95 Euro. Das Angebot sei aber nur auf den ersten Blick günstig, sagt Martin Müller, Geschäftsführer des Onlinemagazins www.teltarif.de. "Vergleicht man die neue Flatrate mit den aktuellen Gesprächspreisen der Call-by-Call-Anbieter, so müssen Kunden pro Tag mindestens 25 bis 30 Minuten am Ort telefonieren, um mit "XXL Local" auf ihre Kosten zu kommen."
Ansonsten werden die neuen Tarife im Minutentakt abgerechnet. Der Preis für City-Gespräche im Standard-Tarif "Call Plus" liegt in der Nebenzeit künftig bei 1,5 Cent pro Minute statt bisher sechs Cent im Vierminutentakt. Deutschlandweite Ferngespräche kosteten dann 2,9 Cent je Minute in der Nebenzeit.