Der Elektronikkonzern Apple will offenbar seine iPhones und iPads mit größeren Bildschirmen ausstatten. Das US-Unternehmen habe in den vergangenen Monaten Prototypen für Smartphone-Bildschirme angefordert, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Zulieferfirmen in Asien. Diese sollen demnach eine größere Diagonale haben als die aktuellen iPhone-Bildschirme, die vier Zoll (knapp 10,2 Zentimetern) messen.
Zudem habe Apple Entwürfe für einen größeren Tablet-Bildschirm in Auftrag gegeben, so die Zeitung weiter. Sie sollten knapp 13 Zoll (33 Zentimeter) Durchmesser haben. Das bislang größere iPad hat einen Durchmesser von 9,7 Zoll. Apple wollte die Informationen von Seiten der Zulieferer nicht kommentieren.
Mit größeren Bildschirmen würde Apple dem allgemeinen Trend folgen, der vom südkoreanischen Rivalen Samsung und weiteren Herstellern gesetzt wurde. Schon die Bildschirme des aktuellen iPhones und iPads sind größer als die Vorgängermodelle. Gleichzeitig brachte Apple im vergangenen Herbst eine kleinere Variante des iPad auf den Markt. Bislang erklärte Apple die kleineren Displays damit, dass das Telefon so mit einer Hand bedient werden könne und größere Displays Kompromisse bei der Qualität bedeuteten.
Zukäufe sollen Kartendienst verbessern
Den ebenfalls für das iPhone und iPad entwickelten Kartendienst will Apple mittels Firmen-Zukäufen verbessern. Die Dienste waren mit starken Problemen auf den Markt gekommen. So übernahm der Konzern das Start-up HopStop, das sich auf Routen-Anweisungen für öffentliche Verkehrsmittel spezialisiert. Außerdem kaufte Apple den Dienst Locationary, der hilft, Geschäfte in der Nähe zu finden. Apple bestätigte die Übernahmen vergangene Woche in US-Medien, ohne Details zu nennen.
HopStop war 2005 gestartet und bietet inzwischen Informationen über den öffentlichen Nahverkehr in rund 500 Städten. Seit diesem Jahr können Nutzer die Routen-Anweisungen mit ihren Informationen verbessern. Auch Locationary setzt auf Einträge von Nutzern für sein Verzeichnis von Läden und Dienstleistern. Ein Vorteil des Dienstes soll sein, dass veraltete Informationen schneller herausgefiltert werden.
Apples eigener Kartendienst für iPhone und iPad war im vergangenen Herbst mit einem Debakel gestartet. Nutzer beschwerten sich unter anderem über Fehler, einen Mangel an Details sowie verzerrte 3D-Ansichten. Konzernchef Tim Cook musste sich bei den Kunden Entschuldigen. Der für mobile Software zuständige Manager Scott Forstall musste kurz darauf das Unternehmen verlassen. Seitdem arbeitete Apple im Hintergrund daran, den Kartendienst zu verbessern. Auch Konkurrent Google entwickelt sein bereits führendes Angebot jedoch immer weiter und hat zum Beispiel schon länger Routen-Anweisungen für öffentliche Verkehrsmittel im Angebot.