Wie leben die Menschen in der Zukunft? Und wo erholen sie sich? Die japanischen Architekten von N-Ark gehen diesen Fragen mit einer Designstudie nach. Herausgekommen ist die sogenannte Dogen City, eine schwimmende Stadt, die offenbar auch als eine Art Kurort fungieren soll. Sie soll bis zu 40.000 Menschen beherbergen und alle Annehmlichkeiten bieten, die eine moderne Großstadt auch bereithält.
Ein Dorf mit Raketenabschussrampe
Die Dogen City besteht aus einem großen Ring mit einem Umfang von vier Kilometern. Dieser erfüllt mehrere Funktionen: Er soll die Stadt im Inneren vor Stürmen und hohen Wellen schützen und gleichzeitig Platz für Gärten, Wohnungen und eine große Parkanlage bieten. Im Querschnitt zeigen die Architekten auch, dass Teile der Infrastruktur durch den Ring laufen sollen.
Im Inneren Teil befinden sich im Modell zahlreiche Gebäude, etwa Wohnhäuser, Schulen, Sportanlagen und wichtiges Gewerbe, beispielsweise die Lebensmittelproduktion für die Einwohner. N-Ark plant die Dogen City für rund 10.000 Bewohner, die dauerhaft in der Stadt wohnen und 30.000 Touristen, die sich dort zeitweise aufhalten sollen. Es soll sich in der Dogen City anfühlen, als lebe man im Dorf, heißt es. Vor diesem Hintergrund wirkt der Plan, eine Raketenabschussrampe in den Ring zu bauen, etwas skurril.
Für die Architekten soll Dogen City aber mehr sein, als nur ein Ort zum Wohnen. Sie beschreiben das Projekt als "smarte Gesundheitsstadt im Ozean". Forschung, Telemedizin und Kliniken sollen demnach einen wichtigen Teil der Dogen City bilden.
Es heißt: "Die Einwohner von Dogen City können täglich Telemedizin in Anspruch nehmen, indem sie über das städtische Betriebssystem 'Dogen' Daten aus smarten Geräten, Blutproben und Genomanalysen aus ihrem Lebensraum verwalten und analysieren. Durch die Kombination mit medizinischen Daten und Genomdaten kann der Gesundheitszustand von Personen genauer beurteilt werden. Fortgeschrittene medizinische Versorgung, wie z. B. Simulationen zur Arzneimittelentdeckung und ferngesteuerte Roboterchirurgie, kann ebenfalls durch die rechnergestützte Verarbeitung im unterseeischen Datenzentrum erfolgen."
Keine Pläne, wann der Bau beginnen soll
Die Server für das Datenzentrum planen die Entwickler der Dogen City aber nicht an Land, sondern in torpedoförmigen Behältnissen unter Wasser. Das soll die Kühlung erleichtern und Strom sparen.
Obwohl es zur Dogen City noch keine konkreten Pläne bezüglich deren Umsetzung gibt, gibt N-Ark erste Prognosen, was die schwimmende Stadt in Zahlen bedeuten könnte. Demnach soll Dogen City zwei Millionen Liter Wasser pro Jahr verbrauchen, aber auch 6.862 Tonnen Lebensmittel produzieren und 22.265.000 Kilowatt Strom erzeugen. Die jährliche Müllproduktion schätzt N-Ark auf knapp 3.300 Tonnen.