Stiftung Warentest Elektrische Zahnbürsten bei Warentest: Das beste Ergebnis liefert nicht der teure Testsieger

Ein Paar putzt sich die Zähne
Eine gute elektrische Zahnbürste muss nicht teuer sein – aber der Testsieger geht dennoch richtig ins Geld.
© Wavebreakmedia / Getty Images
Stiftung Warentest hat 17 elektrische Zahnbürsten verglichen. Die beste Reinigung erledigt nicht der Testsieger – und nur ein Kandidat rauschte mit einem "Mangelhaft" komplett durch.

Die gute Nachricht zuerst: Die meisten elektrischen Zahnbürsten, die Stiftung Warentest geprüft hat, sind "gut". Von 17 Bürsten erhielten nur vier Geräte die Note "Befriedigend", ein Exemplar rasselte gänzlich durch und erhielt das Schandmal "Mangelhaft".

Geprüft wurde in drei Kategorien. Den größten Einfluss auf das Gesamtergebnis hatte die Zahnreinigung mit 60 Prozent, gefolgt von der Handhabung mit 30 Prozent und den Restanteil von zehn Prozent machten Haltbarkeit und Umwelteigenschaften der Geräte aus. Im Test waren sowohl Schallzahnbürsten mit länglichem Bürstenkopf (zum Beispiel Philips) als auch oszillierend-rotierende Exemplare mit den kleinen runden Aufsätzen (zum Beispiel Braun Oral-B).

Schallzahnbürste oder oszillierend-rotierend?

Bevor man sich für eine Zahnbürste entscheidet, sollte man sich selbst beobachten und schauen, wie man sich die Zähne putzt. Gehört man zu den bequemeren Menschen, die entspannt über die Zahnreihen fahren, empfiehlt Stiftung Warentest die länglichen Schallbürsten. Akribische Menschen, die sich mehr Zeit nehmen und präzise arbeiten wollen, sollten hingegen die ründlichen Bürsten nehmen, mit denen man jeden Zahn einzeln behandeln sollte. Was die Qualität der entsprechenden Geräte angeht, macht es kaum einen nennenswerten Unterschied.

Testsieger bei den Schallzahnbürsten ist die Philips Sonicare 9900 Prestige für rund 267 Euro. Das Gerät kam auf die Gesamtnote "Gut" (1,8) und überzeugte vor allem mit der Reinigungsleistung, die mit der Note "Sehr gut" (1,4) bewertet wurde. Allerdings ist das Gerät nicht nur beim Neupreis die mit Abstand teuerste Wahl, sondern auch in puncto Ersatzbürsten, die mit rund 12,30 Euro pro Stück zu Buche schlagen.

Günstiger wird es bei der besten oszillierend-rotierenden Bürste, der Braun Oral-B Genius X 20000N für 87,50 Euro. Das Gerät erhielt die Note "Gut" (1,9) und lag in der wichtigsten Kategorie mit der Bewertung von 1,7 nur knapp hinter der länglichen Konkurrenz von Philips. Das macht Braun allerdings mit wesentlich günstigeren Preisen wett: Eine runde Ersatzbürste kostet im Schnitt rund drei Euro.

Die beste Zahnreinigung konnten beide Geräte nicht für sich verbuchen. Mit der Teilnote "Sehr gut" (1,2) überzeugte die Boombrush für 89 Euro die Tester am meisten. Die vergleichsweise schlechte Gesamtnote "Gut" (2,3) haben laut Stiftung Warentest Schwächen bei der Handhabung zu verantworten, hier klagten die Tester über mittelmäßige Handlichkeit, eine fehlende Ladestation und eine durchschnittliche Stand- und Liegefestigkeit.

Sparfüchse dürfte es freuen, dass sich die günstigste Zahnbürste im Test mit der Note "Gut" (2,5) erstaunlich gut geschlagen hat. Nur 20 Euro verlangt die Drogeriekette "dm" für die oszillierend-rotierende Dontodent Active Professional – und lediglich 1,49 Euro für eine Ersatzbürste. Die Zahnreinigung bewerteten die Tester mit der Note "Gut" (2,5). In Sachen Handlichkeit und Reinigung muss man dafür mit kleineren Abstrichen leben.

Überrascht waren die Tester von der inzwischen vom Markt genommenen Sunstar Gum Powercare. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine der schlechtesten Zahnbürsten handelte, die in den letzten Jahren zum Test angetreten sind. Dafür, dass sich "die Mehrzahl der Geräte zu Beginn der Prüfung weder anschalten noch aufladen ließ", erhielt das Gerät von der Stiftung Warentest die Note "Mangelhaft" (5,5). Kaufen kann man den Totalausfall ohnehin nicht mehr.

Braucht man eine Zahnputz-App?

Wer viel Geld ausgibt, erhält in der Regel auch eine App dazu. Damit lassen sich die Putzvorgänge begleiten, Ergebnisse kontrollieren und Gewohnheiten antrainieren. Stiftung Warentest schreibt: "Völlig überzeugt hat keine." Das liegt nicht nur an teils fehlerhaften Analysen der Apps, sondern auch an der Datensicherheit. Denn egal ob Philips, Playbrush oder Oral-B: Fast alle Apps schickten unnötige Daten an Dritte, teils zu Werbezwecken. Nur die iPhone-App von Philips zeigte sich zurückhaltend, zeigte aber Schwächen bei der genauen Aufzeichnung der gereinigten Mundbereiche.

Den kompletten Test und weitere Geräte im Vergleich finden Sie gegen Gebühr auf test.de.

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