Segeljacht fast fertig Jeff Bezos kann die Koffer packen: Seine Mega-Jacht "Koru" fährt endlich – wenn auch nur zu Testzwecken

Jeff Bezos und Lauren Sanchez dürfen sich wohl auf einen Sommer an Bord der neuen Jacht freuen.
Jeff Bezos und Lauren Sanchez dürfen sich wohl auf einen Sommer an Bord der neuen Jacht freuen.
© Niklas Hallen / AFP
Endlich fährt sie: Nachdem die Mega-Jacht "Koru" (aktuell "Y721" genannt) für viel negative Presse gesorgt hat, geht es für Schiff und Eigner offenbar bald in ruhigeres Fahrwasser – denn lange ist die Auslieferung wohl nicht mehr hin.

Vorbei sind die Tage von aggressiven Facebook-Gruppen, die Schiff und Mannschaft mit Eiern bewerfen wollten: Die weltgrößte Segeljacht "Koru" (aktuell "Y721" genannt, IMO 9857298) ist so gut wie fertig – zumindest lassen das aktuelle Aufnahmen des Youtube-Kanals "Dutch Yachting" vermuten, die das riesige Schiff bei Testfahrten zeigen. Anfang der Woche rückte Schiffsbauer Oceanco erstmals aus, um die Jacht auf hoher See auf Herz und Nieren zu prüfen.

Diese meist letzte Phase des Jachten-Baus nennt man "Sea Trials" – also "Werftprobefahrten". Dabei sind in der Regel alle beteiligten Werft-Mitarbeiter, Zulieferer und Subunternehmer an Bord, um die Systeme und Funktionen des Schiffs durchzuchecken. Im Falle der "Koru" dauern die Tests nun schon drei Tage.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Youtube integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Ein umstrittenes Rekordschiff

Läuft alles glatt, folgt schon bald die Auslieferung des Schiffes – und Jeff Bezos, beziehungsweise seine Mannschaft, kann Rotterdam endlich den Rücken kehren. Bis dahin war es eine ungewöhnlich öffentliche Schlammschlacht um das Schiff. Zur Erinnerung: Die Masten der Jacht wären für eine historische Brücke viel zu hoch gewesen, die Nachricht der bevorstehenden Demontage der Brücke brachte die Einwohner zur Weißglut. Es folgten Drohungen, das Schiff bei der Durchfahrt mit Eiern zu bewerfen, die dazugehörige Facebook-Gruppe zählte Tausende.

Anfang August des vergangenen Jahres fand man dann aber eine andere Lösung und schaffte das Schiff ohne Masten in einer Nacht-und-Nebelaktion in eine andere Werft, wo dann die Masten montiert worden sind und keine Brücke mehr die Ausfahrt hätte stören können.

Sobald Jeff Bezos sein Schiff in Empfang nehmen darf, kann er sich Eigner der weltgrößten Segeljacht nennen. Denn die "Koru" ist, anders als die längere "Segeljacht A", in der Lage, ohne Motoren zu fahren. Deshalb spricht man im Falle der "A" eigentlich von einer "Motoryacht mit Segelassistenz", was sie als reines Segelschiff genau genommen disqualifiziert.

Super teuer, aber sehr spartanisch – zumindest von außen

Die zwei Videos von "Dutch Yachting" zeigen neben den gigantischen Ausmaßen des Schiffes auch ein paar Details zur Ausstattung. So befindet sich im Heckbereich ein größerer Whirlpool, ein weiterer findet sich auf dem obersten Deck. Einen Landeplatz für Hubschrauber gibt es nicht, denn der würde sich wohl mit seinen Rotoren in der Takelage verfangen.

Was man nicht sieht, sind Garagen für weitere Fahrzeuge an den Seiten des Schiffes oder einen Zugang zum Wasser am Heck. Auch wenn die "Koru" eine halbe Milliarde US-Dollar gekostet haben soll, unterscheidet sich das Schiff doch deutlich von der ähnlich hochpreisigen Konkurrenz. Die Segeljacht wirkt sehr puristisch, beinahe schon spartanisch. Das heißt aber nicht, dass Bezos besonders zurückhaltend reisen wird.

Denn die "Koru" wird von einem weiteren Schiff begleitet, welches alles tragen wird, was nicht den Deck der Segeljacht Platz findet – das betrifft sowohl die Ausstattung als auch Gäste. Dafür hat sich Bezos die "Abeona" (ehemals "Wingman", vermutlich IMO 9899349) als "Schattenschiff" gekauft (Jeff Bezos kaufte zweite Mega-Jacht – als Packesel).

Wann die Übergabe an den Amazon-Gründer stattfindet und sich die "Koru" in wärmere Gewässer begibt, ist noch offen. Es fällt auf, dass bisher keine Testfahrt mit vollem Segel stattgefunden hat, was darauf schließen lässt, dass noch nicht alles gecheckt worden ist.

Doch schon bald wird sich zeigen, welches Urlaubsziel Jeff Bezos für die Jungfernfahrt vorgesehen hat. Seine "Abeona" wartet aktuell in Fort Lauderdale, Florida, USA – gut möglich, dass es also zunächst in die Karibik geht.

Lesen Sie auch:

PRODUKTE & TIPPS