Seit einiger Zeit lassen die Warentester Akku- und Kabelsauger in einem Test antreten. Das Ergebnis wundert nicht. Unter ähnlichen Kriterien siegen die Kabelsauger. Im aktuellen Test schneiden sie allesamt mit "Gut" ab, dazu sind sie sehr viel billiger. Gute Kabelgeräte gibt es bereits für 80 Euro. Die einzigen Akkusauger, die die Gesamtnote "Gut" erreichen, kommen von Bosch und Dyson – für sie werden über 700 Euro fällig. Sie sind also fast neunmal so teuer.
Bequemlichkeit wird nicht gemessen
Da fragt man sich, warum die Akkusauger so populär sind? Wieso geben die Kunden 400 Euro für ein "befriedigendes" Akkugerät aus, wo sie doch einen guten Kabelsauger schon für 80 Euro bekommen können? Die Antwort liegt in den Testkriterien begründet. Bei Themen wie Saugleistung, Filterwirkung und Stabilität kann ein Akkugerät das Mehrgewicht und die größere Leistung eines Kabelsaugers nur schwer wettmachen. Der eigentliche Vorteil des Akkugeräts ist das leichtere Handling. Man holt es aus dem Schrank, eilt zum Einsatzort und saugt los, anstatt einen schweren Sauger zu bewegen und sich mit dem Kabel herumzuplagen. Wegen der problemlosen Mobilität werden Akkugeräte gekauft – egal ob es sich um Staubsauger oder Bohrmaschinen handelt – doch ausgerechnet die Disziplin "Bequemlichkeit" wird nicht bewertet.
Gute Akkugeräte sind sehr teuer
Die beiden besten Akkugeräte – der Bosch BSS825ALL für 715 Euro und der SV17 V11 Absolute Extra Pro Dyson für 730 – müssen sich auch beim Saugen nicht verstecken. Das aktuelle Dyson-Gerät, der V15, ("V15 Detect – dieser Dyson macht mit dem Laser Jagd auf Staub") wurde nicht getestet. Auf Teppichen erreicht der Dyson insgesamt das beste Ergebnis und lässt auch die Kabelkonkurrenz hinter sich. Denn eigentlich erfordert Teppich zwar mehr Saugkraft als Parkett und Fliesen. Und die Kabelsauger im Test haben eben mehr Power als die Akkugeräte. Manchmal saugen sie aber zu stark. Die Geräte von Rowenta und Severin saugen sich derart fest, dass sie sich nur mit Mühe über den Teppichboden bewegen lassen, bemängeln die Tester. Unabhängig von dem generellen Powerproblem haben manche Akkusauger regelrechte Aussetzer. "Je nach Saugstufe und Saugrichtung holen der Fakir und der Xiaomi nur etwa die Hälfte des Staubs vom Hartboden", schreiben die Tester.
Das Fazit ist einfach. Einen guter Akkusauger muss man sich leisten können. "Wer nur ein schmales Budget zur Verfügung hat, kann sich eigentlich nur einen Kabelsauger zulegen", sagen die Tester. Bei den Kabelsaugern liegt der Bosch BGB75X494 für 213 Euro vorn. Empfehlenswert ist auch der Philips FC8786/09 für 269 Euro, für wenig Geld gibt es den Rowenta RO3953EA. Er kostet nur 80 Euro.
Auch daran sollte man denken
Auch an Folgendes sollte man denken: Wenn man dazu neigt, den Akkusauger nicht im Öko- oder Automatikmodus zu benutzen, ist der Akku ratzfatz leer. Dann kann man einen einzigen Raum saugen. Wer Großeinsätze liebt und dann das ganze Haus auf einmal saugen will, kommt auch beim sparsamen Automatik-Betrieb nicht mit einem Akku aus. Das heißt, das Gerät verteuert sich dann weiter um eine Zusatzbatterie.
Die Kabelsauger treten im Test mit der Standardbürste an. Je nach den Bedingungen daheim – etwa bei Hundehaaren – fallen die Ergebnisse weit besser aus, wenn man eine spezialisierte Bürste benutzt.
Supersauger mit Kabel
Wer will, kann einen Kabelsauger zur ultimativen Reinigungsmaschine aufrüsten. Eine gute Reinigungsleistung trotz schwachem Antrieb erreichen die Akkusauger nur, weil im Kopf eine rotierende Walze mit einem eigenen Motor untergebracht ist. Sie bürstet den Dreck auf, bevor er weggesaugt wird. Entsprechende Kabelgeräte sind nicht im Test. Doch solche Köpfe gibt es auch für bestimmte Kabelgeräte etwa die Miele SEB 236. So ein Aufsatz steigert die Wirkung auf Teppichen enorm, denn – man ahnt es – eine Rotationsbürste mit Kabelanschluss hat sehr viel mehr Power als die eines Akkugeräts.
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