Hells Angel: Drew Barrymore Liebeskummer lohnt sich, Leute – schaut euch Drew Barrymore an

In ihrer Kolumne Hells Angel knöpft sich Henriette Hell Menschen vor, die ihr aufgefallen sind. Dieses Mal Drew Barrymore, die nach der Scheidung von Ehemann Nr. 3 zeigt, dass es auch irgendwie cool ist, wenn einem das Herz gebrochen wird.

Nichts zerfetzt dein Herz, deine Seele, deinen Körper so sehr wie Liebeskummer. Mit gebrochenem Herz bist du nur noch ein Zombie, der irgendwie versucht zu überleben, nicht völlig unterzugehen. Drew Barrymore weiß, wovon ich rede. Nach knapp vier Jahren ist gerade die dritte Ehe der Hollywoodschauspielerin ("Mitten ins Herz") gescheitert. Kunsthändler Will Kopelman, mit dem sie auch zwei kleine Töchter hat, war wohl auch nicht der "Richtige". Schade, man hätte es ihr wirklich gegönnt.

Aber dieses "Scheitern" (wie Drew es selbst ausdrückte) wird die 41-Jährige nicht umbringen, so viel ist sicher. Hat ihre Heroinsucht im Teenageralter ja auch nicht. Wenn du es nämlich schaffst, eine düstere Phase zu überwinden, gehst du immer gestärkt daraus hervor. Drew scheint das jetzt erneut geglückt zu sein. Bei ihrem ersten Auftritt nach offizieller Bekanntgabe der Trennung wirkte sie losgelöst, offen und fröhlich. Das zeigt, dass sie bereits in den vergangenen Monaten durch die Hölle gegangen ist. Eine Phase, die dich bis ins Mark erschüttert, die dich quält und zermürbt – aber die auch irgendwie geil ist.

Du kannst dir alles erlauben

In dieser Phase hast du nämlich eine Art Freifahrtschein: Kein Mensch wird dir verheultem Häufchen Elend JETZT übel nehmen, wenn du dich benimmst wie ein asozialer, sexsüchtiger, egoistischer, versoffener Penner. Weil jeder ungefähr weiß, wie du dich jetzt fühlst. Folge: Du kannst dir für eine kurze Zeit Sachen rausnehmen, die du dich sonst niemals trauen würdest.

• Rauchen wie ein Schlot und schon in der Mittagspause anfangen, Champagner zu trinken

• Dich in schummrigen Bars rumtreiben und Leute abschleppen, deren Namen dich nicht interessieren; Stichwort: Fuck the pain away

• Dich zwei Wochen lang in deinem alten Kinderzimmer einquartieren und von Mutti pflegen lassen 

• Nicht mehr putzen

• Alle nervigen Termine absagen (sogar Opas 90. Geburtstag)

• Deinen Frust an Unschuldigen auslassen, indem du z. B. einen Kellner zwei Minuten lang lautstark zur Sau machst, weil er vergessen hat, dass du deinen Kakao mit EXTRA VIEL SAHNE wolltest – "Ist das etwa zu viel verlangt?!"

• Sämtliche Alben von Placebo rauf und runter hören und dazu vor Selbstmitleid zergehen – stundenlang

• Nicht mehr duschen

• Dich nur noch von Tiefkühlpizza und Schokolade ernähren

• Dein angeschlagenes Selbstwertgefühl mit nuttigen Outfits aufpolieren

• ENDLICH all die heißen Typen anrufen, die dir innerhalb der letzten zwei, drei Jahre ihre Nummern zugesteckt haben, dich mit ihnen treffen und – wenn du willst – ALLE flachlegen

• Beim Telefonieren mit deinen Freundinnen die ganze Zeit NUR über dich reden

• Dich mit dem Typ verabreden von dem du weißt, dass er dich anbetet, dich aber nicht die Bohne interessiert – und dich in seinen schmachtenden Blicken suhlen

• Blaumachen (maximal drei Tage) 

Übrigens soll es ja sogar Leute geben, die jemanden mit einem gebrochenen Herzen besonders anziehend finden. Hach, ja, diese melancholischen Blicke, diese zerbrechliche Art ... mystisch geradezu. So wie Brad Pitt in "Interview mit einem Vampir". Das Beste kommt zum Schluss, wenn der Schmerz endlich nachlässt und du wie Phönix – oder Drew Barrymore – aus der Asche steigst und dich voller Elan in dein neues, aufregendes Leben stürzt. Denn zu irgendetwas ist eine Trennung ja immer gut. Sie ist vermutlich sogar der Beginn von etwas ganz Großem.  

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