Schule im Coronavirus-Lockdown "Positiv überrascht" oder "unendlich frustriert" – stern-Leser schildern ihre Erfahrungen mit Distanzunterricht

Distanzunterricht
So soll es laufen, tut es aber offenbar nicht immer: Drei Töchter einer Familie aus Oldenburg in Niedersachsen haben Distanzunterricht am heimischen Esstisch.
© Hauke-Christian Dittrich / DPA
Der Distanzunterricht soll das Recht auf Bildung und Schutz der Gesundheit gleichermaßen sicherstellen. Doch vielerorts funktioniert die neue Art des Lernens offenbar überhaupt nicht. Aber es gibt auch positive Erfahrungen. stern-Leserinnen und -Leser berichten aus ihrem Alltag.

"Es ruckelt technisch gewaltig", ist der Befund der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach Tag eins des Distanzlernens im Corona-Lockdown. "Viele Lernplattformen und Server halten den Zugriffen nicht stand", sagt GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei der Entwicklung der Programme sei nie die Idee gewesen, dass so viele Schüler gleichzeitig auf sie zugriffen.

Die GEW bestätigt damit die Erfahrung, die Eltern am Montag reihenweise in den sozialen Netzwerken schilderten: Dass Distanzunterricht vielerorts schlicht nicht möglich war, weil die entsprechenden Dienste im Internet für die Schülerinnen und Schüler nicht erreichbar waren.

stern-Leser schildern Erfahrungen mit Distanzunterricht

Verantwortlich für die Probleme sind laut GEW die zuständigen Ministerinnen und Minister. "Die Politik hat es im Sommer verschlafen, Distanz- und Wechselunterricht besser vorzubereiten." Tepe zufolge habe man sich zu sehr an die Hoffnung geklammert, "dass es mit dem Präsenzunterricht schon irgendwie klappt". Das sei "fahrlässig" gewesen.

Die brandenburgische Bildungsministerin und designierte Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), wirbt dagegen in den ARD-"Tagesthemen" um Verständnis für die Schwierigkeiten beim digitalen Lernen: "Das ist ärgerlich. Aber was wir in den vergangenen fünf bis acht Jahren versäumt haben an Initiativen für die digitale Bildung, holen wir nicht in sechs bis neun Monaten auf." – "Ich gebe zu, wir wären gerne woanders."

Ausbaden müssen die Versäumnisse die Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Statt Mathe, Deutsch oder Englisch steht vielerorts Warten oder verzweifeltes Aufgeben auf dem Programm.

morgenstern

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Wir haben die stern-Leserinnen und -Leser nach ihren Erfahrungen mit dem Distanzunterricht-Auftakt gefragt – nach guten wie nach schlechten. Die Zahl der Zuschriften war enorm. Die Schilderungen sind selbstverständlich nicht repräsentativ und geben doch einen Einblick in die Realität des digitalen Lernens in Deutschland 2021. Klicken Sie sich durch die Antworten:

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Auch auf der stern-Facebook-Seite teilten Eltern und Lehrkräfte ihre Erfahrungen mit dem Distanzlernen – von frustriert bis motiviert:

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Doch bei allem Frust über oder aller Lust an der neuen Form des Lernens, eines haben fast alle Betroffenen gemeinsam: Den Wunsch, dass der Distanzunterricht den Alltag nicht allzu lange bestimmen wird.

Möchten Sie auch Ihre Erfahrungen schildern? Melden Sie sich per E-Mail bei uns: leseraufruf@stern.de, Betreff: DistanzunterrichtBitte geben Sie Ihren Wohnort und auch die Klassenstufe Ihres Kindes oder Ihrer Kinder an. Wir freuen uns ebenfalls über Erfahrungsberichte von Lehrerinnen oder Lehrern.

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mt Material der DPA

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