Deutschlands größtes universitäre Zentrum für Asien- und Afrikawissenschaften
Seit dem Sommer 2000 sind das archäologische Institut sowie die bisherigen Seminare und Institute des Fachbereichs Orientalistik zum neu gegründeten Asien-Afrika-Institut (AAI) der Universität Hamburg zusammengeschlossen. Mit dem Zusammenschluss von Fächern wie Afrikanistik, Austronosistik, Indologie, Iranistik, Islamwissenschaften, Japanologie, Koreanistik, Sinologie, Thaiistik, Tibetologie, Turkologie und Vietnamistik zu sechs Abteilungen entsteht in Hamburg damit das größte universitäre Zentrum der Asien- und Afrikawissenschaften in Deutschland.
Der geschäftsführende Direktor des neuen Instituts und zugleich der Dekan des Fachbereichs Orientalistik, der Sinologe Prof. Dr. Michael Friedrich, erklärt die Gründe für die Entstehung des Asien-Afrika-Instituts: »Die Einrichtung des AAI und der Aufbau neuer Strukturen sind kein administrativer Selbstzweck, sondern sollen in erster Linie neue Perspektiven öffnen: für Forschung und Lehre sowie für die Aufgabe, Asien- und Afrikakenntnisse in unserer Gesellschaft zu verbreiten.« Schließlich, so Friedrich, erforschen die am AAI tätigen Wissenschaftler mit dem Raum von Westafrika bis Indonesien in Geschichte und Gegenwart die Sprachen, Kulturen, Gesellschaften und Wirtschaften von rund der Hälfte der Menschheit. Die Zahl von 20 Professuren mit Widmung auf Asien und Afrika ist einzigartig - nicht allein in Deutschland: Professuren für Äthiopistik, Buddhismuskunde, Thaiistik und Vietnamistik etwa gibt es nur in wenigen europäischen Ländern.
Für den Unterricht von 50 Sprachen steht dem Institut gar ein eigenes Sprach- und Medienlabor zur Verfügung. Etwa 1.500 Studierende, darunter zehn Prozent aus dem Ausland, haben einen der 14 Magisterstudiengänge zum Hauptfach gewählt. 50 bis 60 von ihnen verlassen jährlich die Uni mit einem asien- oder afrikawissenschaftlichen Zeugnis in den Händen. Betreut werden die Studenten von insgesamt mehr als 100 Lehrenden. Ein enges Geflecht von Kontakten und Kooperationen verbindet das AAI mit seinen Partnern in Afrika und Asien sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Institutionen in Nordamerika und Europa. Jährlich kommen bis zu zehn Gastdozenten an das AAI, um hier zu lehren. So bestehen besondere Vereinbarungen über den Austausch von Lehrenden und Studenten zum Beispiel mit den Universitäten von Addis Abeba, Bangkok, Kuala Lumpur, Seoul und Taipeh.
Um schließlich auch räumlich eine Einheit zu bilden, werden die über den Campus verstreuten sechs Abteilungen (Kultur und Geschichte Indiens und Tibets, Sprache und Kultur Chinas, Sprache und Kultur Japans, Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Afrikanistik und Äthiopistik sowie Indonesische und Südseesprachen) mit ihren eigenständigen Arbeitsbereichen zum Wintersemester 2001/2002 in den zur Zeit noch im Bau befindlichen Ostflügel des Uni-Hauptgebäudes ziehen. (cp)