Ein Flüchtlingskind aus Syrien hat bei der Bundespolizei in Passau ein schockierendes Bild gemalt. Die Zeichnung ist zweigeteilt und zeigt zum einen die brutalen Zustände in dem Heimatland und zum anderen das neue Leben in Deutschland. Nachdem die Polizei in Passau das Bild auf Twitter veröffentlichte, verbreitete es sich tausendfach im Netz. Die ergreifende Zeichnung bewegte viele Menschen, doch es gab auch viele Nutzer, die an der Echtheit zweifelten. Nutzer auf Facebook kommentierten unter dem stern-Facebook-Posting: "Dieses Bild hat niemals ein Kind gemalt", oder "außerdem malt ein Kind kein Dach perspektivisch". Ein Kommentator ging sogar soweit, zu behaupten, die ganze Geschichte sei eine "propagandistische Inszenierung der Polizei".
Polizisten wehren sich gegen Fälschungsvorwürfe
Gegen solche Fälschungsvorwürfe setzt sich nun der Polizist zur Wehr, der das Bild von dem Flüchtlingskind erhalten hat. Er und zwei weitere Kollegen der Bundespolizei Duderstadt hätten die Zeichnung von einem sieben- bis achtjährigen Mädchen geschenkt bekommen. "Wir saßen am Montagabend im Eingangsbereich der Clearing-Stelle in Passau an einem Tisch, als das Mädchen zu mir kam, mir das Bild gab und wieder wegging" sagte der Bundespolizist Michael Piltz zu "Spiegel Online". Sein Kollege bestätigte die Situation und sagte: "Zuvor habe ich den Bruder des Kindes einen Papierflieger gefaltet, mit dem der Kleine gespielt hat".
Laut "Spiegel Online" habe das Bild danach an einem Trennzaun gehangen, wo es ebenfalls von einem Pressesprecher der Bundespolizei München fotografiert und anschließend auf "Twitter" geteilt wurde.
Ob das Mädchen das Bild ohne Hilfe eines Erwachsenen malte oder es durch ein anderes Kind erhalten hat, bleibt jedoch laut "Spiegel Online" weiter unklar. Es wäre auch möglich, dass die Zeichnung von einem Jungen stammt. Am unteren Rand stehen die Buchstaben MHMD, die im Arabischen Mohammed bedeuten.