Rabimmel-Rabammel-Rabumm: Kurz bevor der Winter richtig losgeht und wir uns, narkotisiert von zu viel Glühwein und Süßkram, von einer Weihnachtsfeier zur nächsten schleppen, steht noch ein anderer Festtag an: Sankt Martin. Zu Ehren des heiligen Martin von Tours laufen deutschlandweit Kinder mit Laternen in den Händen durch die Straßen und singen mit voller Inbrunst. "Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir …"
Begleitet werden sie dabei manchmal von einem Sankt Martin auf seinem Pferd. Sogar festtagsabhängiges Gebäck gibt es: Im Westen des Landes bekommen die Kinder einen Stutenkerl oder Weckmann mit einer Tonpfeife. In Süddeutschland stehen Martinsgans-Plätzchen aus Hefeteig und Martinshörnchen hoch im Kurs.
Und auch wenn aus dem Martinsgang an manchen Kitas und Schulen ein religiös unverfängliches Lichterfest geworden ist, die Freude am abendlichen Spaziergang mit Laterne und Gesang ist bei den meisten Kindern ungebrochen. Und die Eltern - nun ja, die haben eh keine Wahl.
Sätze, die auf jedem Martinszug zu hören sind
- Vorsicht mit der Kerze! VORSICHT!! Halt die Laterne gerade. GERADE!!
- Ich dachte, echte Kerzen sind verboten?
- Mama, meine Kerze ist schon wieder aus!
- Da drüben brennt die erste Laterne.
- Weiß eigentlich jemand, wo wir lang müssen?
- Nein, hier ist jetzt keine Toilette. Schaffst du es bis zu Hause?
- Darf man eigentlich Sankt Martin sagen oder ist das hier ein Lichterfest? Ich war beim letzten Elternabend nicht dabei.
- Papa, warum ist der Sankt Martin auf dem Pferd eine Frau? Warum? Warum?
- Die Mama von der Lena bastelt die Laterne ja immer selbst …
- Gott, ist das kalt.
- Hat jemand mein Kind gesehen?
- Es ist viel zu warm für die Jahreszeit.
- Wer will noch Glühwein?
- (gebrüllt) LATERNE, LATERNE, SONNE MOND UND STERNE!!
