Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Wärmflasche haben Körnerkissen den Vorteil, dass sie nicht auslaufen können. Hinzukommt, dass sie sich aufgrund ihrer losen Füllung – die sowohl erhitzt als auch gekühlt werden kann – perfekt an den Körper schmiegen. Die meisten Menschen nutzen sie daher vorwiegend, um körperliche Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Verspannungen und Muskelkater, Erkältungen und Menstruationsbeschwerden zu lindern. Die meisten Körnerkissen werden aus Dinkel, Buchweizen, Kirsch- oder Traubenkernen hergestellt und sind rechteckig oder halbmondförmig. Doch nicht immer entsprechen die verwendeten Füllungen und Materialien den persönlichen Ansprüchen, sodass sich viele Interessenten zum Beispiel einfach ihr eigenes Dinkelkissen nähen. Wie das am besten funktioniert, wird im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Nähanleitung für Körnerkissen – Schritt für Schritt
Das Wichtigste vorab: Verwenden Sie für den Kissenbezug ausschließlich natürliche Materialien wie Baumwolle oder Leinen, da sich künstliche Fasern entzünden können, wenn Sie diese später erhitzen. Für die Füllung können Sie Dinkel oder Weizen, Hafer oder Hirse, Kirsch- oder Traubenkerne verwenden. Insgesamt benötigen Sie also folgendes Zubehör für ein rechteckiges Körnerkissen:
- Stoff (50 x 20 cm)
- Nähmaschine
- ca. 850 g Körner
- Nähnadel
- Stecknadeln
- Nähgarn
- Maßband/Lineal
- Stoffschere
- Stift
Wenn Sie ein einfaches Körnerkissen nähen wollen (ohne Kammern), gehen Sie wie folgt vor:
Schneiden Sie den Stoff auf die gewünschte Größe zu – dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sich für eine rechteckige oder quadratische Form entscheiden. Wichtig ist nur, dass Sie immer zwei gleichgroße Stücke zuschneiden, die später übereinandergelegt werden. Bedenken Sie zudem die Nahtzugabe, sprich einen zusätzlichen Abstand zwischen der Naht und der Schnittkante, der mit gerechnet werden muss.
Nun legen Sie die beiden zugeschnitten Stücke mit ihren jeweiligen Außenseiten (sprich die Seiten mit dem Muster) aufeinander und stecken die Ränder an drei Seiten mithilfe der Stecknadeln in regelmäßigen Abständen ab. Lassen Sie eine Seite unbedingt offen, damit Sie das Körnerkissen später befüllen können. Die Menge der Körner richtet sich hier natürlich immer nach der Größe des Kissens.
Nähen Sie die drei abgesteckten Seiten mithilfe der Nähmaschine der Reihe nach zu und stülpen den Stoff anschließend auf links, sodass die Seiten mit dem Muster nach außen zeigen. Jetzt sind die Körner an der Reihe: Füllen Sie das Kissen so auf, dass es nicht zu prall gefüllt ist – und die vierte und offene Seite noch problemlos zugenäht werden kann. Wichtig ist, dass die Körner rieselfähig bleiben.
Wenn Sie ein rechteckiges Körnerkissen mit Kammern nähen wollen, gehen Sie wie folgt vor:
Ein verkaufsfertiges Körnerkissen hat oftmals die Maße 50 mal 20 Zentimeter, daran können Sie sich gerne orientieren – die Größe darf aber durchaus variieren, wenn Sie beispielsweise ein kleineres Kissen wünschen. Auch hier schneiden Sie wieder zwei gleichgroße Stoffbahnen zu (inklusive Nahtzugabe).
Legen Sie die beiden Stücke rechts auf rechts (wie oben bereits beschrieben) übereinander und vernähen im Anschluss wieder nur drei Seiten – und zwar eine lange und die beiden kurzen Enden. Nun drehen Sie die Kissenhülle wieder auf links, sodass das Muster außen zu sehen ist.
Damit Sie die offene Seite zum Schluss leichter vernähen können, ist es ratsam, den Stoff mindestens einen Zentimeter einzuschlagen und über die Kante zu bügeln. Danach stecken Sie die einzelnen Kammern mit den Stecknadeln ab und vernähen diese einfach oder doppelt.
Jetzt können Sie jede Kammer mit den gewünschten Körnern füllen (hier empfiehlt sich, immer die gleiche Sorte in jeder Kammer zu verwenden) – und zwar wieder so, dass der Stoff nicht spannt. Zu guter Letzt nähen Sie die offene Seite mit einer doppelten Naht zu.
So wärmen und kühlen Sie Ihr Körnerkissen
Nachdem Sie Ihr Körnerkissen genäht haben, können Sie es zum Erwärmen für fünf bis zehn Minuten in den 100 Grad heißen Backofen legen. Größere Kissen brauchen sogar noch etwas mehr Zeit, um sich zu erwärmen – planen Sie hier zehn bis 15 Minuten ein. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die Körner nicht zu heiß werden, damit Sie Ihre Haut nicht verbrennen.
Haben Sie eine Mikrowelle, können Sie das Körnerkissen auch darin erwärmen. Hier reichen meist zwei oder drei Minuten aus, bis die Kerne eine angenehme Temperatur erreicht haben. Möchten Sie das Körnerkissen lieber zum Kühlen verwenden, so muss es nur für eine Stunde in den Kühlschrank wandern – oder kurz ins Gefrierfach, am besten eingepackt in eine Plastiktüte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.