Multimedia Campus Schlaue Köpfe aus aller Welt gesucht

Zum dritten Mal sucht der Multimedia Campus in Kiel schlaue Köpfe aus aller Welt. Studenten lernen hier im Eiltempo alles über Neue Medien, Internet und E-Business.

Zum dritten Mal sucht der bundesweit einmalige Multimedia Campus in Kiel schlaue Köpfe aus aller Welt. Brasilianer, Franzosen und Deutsche lernen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt im Eiltempo alles über Neue Medien, Internet und E-Business. Bisher sind es allerdings pro Jahr erst 25 Studenten.

"Schwierige Grosswetterlage"

Die wirtschaftliche Flaute in der Informations- und Technologiebranche habe dem ungebremsten Aufschwung einen Strich durch die Rechnung gemacht, grübelt der Stiftungsratsvorsitzende und Präsident der Kieler Industrie- und Handelskammer, Fritz Süverkrüp. "Wir liegen beim mengenmäßigen Aufbau ein bis zwei Jahre hinter den Planungen." Um den Multimedia-Campus (MMC) hatte es vor drei Jahren einen heftigen Standwortwettbewerb zwischen Kiel und Lübeck gegeben - verknüpft mit sehr hohen Erwartungen an die Einrichtung.

Trotz der schwierigen "Großwetterlage" will der Multimedia Campus wachsen und lässt sich von der schlechten Konjunkturlage nicht einschüchtern. "Die Digitalisierung in der Wirtschaft ist nicht mehr zu stoppen", prophezeit der kaufmännische Geschäftsführer Axel Reimer. "Gerade jetzt brauchen wir die Fachleute, die bei uns ausgebildet werden." Tatsächlich bekomme nahezu jeder der Absolventen einen guten Job, sagt Reimer.

Hohe Anforferungen

Die Anforderungen an die Studenten sind auch nicht ohne: Einen abgeschlossenen Hoch- oder Fachhochschulabschluss, sehr gute Englischkenntnisse, Erfahrungen im Bereich "Neue Medien" und ein gut gefülltes Portemonnaie sind Voraussetzung. Das Studium mit Masterabschluss kostet 8000 Euro. Beim Studieren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Student zieht alles schnell durch in einem Jahr, oder er entscheidet sich für ein zweijähriges berufsbegleitendes Studium. Von Donnerstagabend bis Sonnabend ist dann Pauken angesagt, ansonsten wird normal im Beruf weitergearbeitet. Hier fordert Reimer mehr Unterstützung der Wirtschaft: "Ich würde mir wünschen, dass gerade die mittelständischen Unternehmen mehr Bereitschaft zeigen, ihre Leute freizustellen."

Kompetenzzentrum ist zweites Standbein

Als zweites Standbein des MMC gilt das gerade eröffnete Kompetenzzentrum. Firmen können sich hier über die Möglichkeiten des Internets, zum Beispiel E-Commerce, informieren. Ein Supermarkt hat vielleicht schon eine Website, bietet Milch, Butter und Brot aber noch nicht über das Internet an. Das Projekt wurde mit mehr als einer Million Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. "Viele kleinere und mittelständische Unternehmen in Schleswig-Holstein haben sich noch nicht ausreichend auf die neuen Technologien ausgerichtet", meint der schleswig-holsteinische Wirtschaftsstaatssekretär, Michael Rocca. "Aus Wettbewerbsgründen ist das aber notwendig."

Noch Plätze frei

Wer sich über die Projekte des Multimedia-Campus in Kiel informieren möchte, wird im Internet fündig unter www.multimedia-campus-kiel.de. Bewerbungsfrist für Studenten ist der 31. Juli. Bis jetzt liegen dem Campus 35 Bewerbungen vor, bei 50 Studienplätzen.

DPA
Andrea Metzner

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