Verbraucherschutz Gaskunden sollen Druck ausüben

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat auf den vom Bundeskartellamt veröffentlichten Vergleich von Gasentgelten reagiert: Ein Musterbrief soll beim Protest gegen vermeintlich überhöhte Preise helfen.

Im Kampf gegen zu hohe Gaspreise können sich Kunden Hilfe von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen holen. Angesichts der teilweise beträchtlichen Unterschiede von bis zu 59 Prozent bei den verschiedenen Anbietern sollten Kunden ihre bestehenden Verträge prüfen, wie die Verbraucherzentrale in Düsseldorf mitteilte. Weiche der eigene Versorger deutlich vom günstigsten Preis ab, sollte man ihn nachdrücklich auffordern, die Differenz zu erläutern.

Infos für Gaskunden

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet auf ihrer Internetpräsenz einen Musterbrief zum Download.

Dafür haben die Verbraucherschützer einen entsprechenden Musterbrief ins Internet gestellt sowie eine Tabelle mit den günstigsten und teuersten Anbietern je nach Abnahmemenge. "Je mehr Verbraucher gegen die hohen Gaspreise protestieren, desto eher werden die Versorger zum Nachdenken bereit sein", erläutern die Verbraucherschützer. Gleichzeitig weisen sie aber darauf hin, dass bestimmte Abweichungen beim Preis erklärbar seien. Denn jedes Unternehmen sei in der Kalkulation frei und müsse bei der Festsetzung individuelle Kosten wie Einkaufspreis oder Netzentgelte berücksichtigen.

"Wettbewerb funktioniert noch nicht"

Dennoch gebe es auf dem Gasmarkt derzeit keinen funktionierenden Wettbewerb. In der Regel könnten Kunden den Anbieter nicht wechseln. Sie hätten aber die Möglichkeit, überhöhte Gaspreise unter Vorbehalt zu zahlen oder die Zahlung teilweise zu verweigern. In der vergangenen Woche hatte das Bundeskartellamt zum ersten Mal einen bundesweiten Vergleich der Gastarife veröffentlicht, der zum Teil enorme Unterschiede offen legte.

Die Ergebnisse stimmen nach Angaben des Bundesverbands der Energie-Abnehmer mit verbandseigenen Berechnungen überein: "Die Ergebnisse decken sich mit unseren Preisvergleichsstudien für mittelständische Unternehmen und öffentliche Einrichtungen - eine schärfere Preiskontrolle der Energiekonzerne ist unumgänglich", sagte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Manfred Panitz. Es müsse mehr Transparenz und mehr Konkurrenz in diesem Bereich geben.

AP
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