Ein köstliches Apfel-Crème Brûlée vereint das edelste Dessert der französischen Küche mit einer fein-fruchtigen Note, welche uns – passend zum Start in die neue Jahreszeit – in Herbststimmung versetzt. Genuss garantiert!
Crème Brûlée – französischer geht es wohl kaum. Das Dessert klingt nicht nur edel, es schmeckt auch genauso verführerisch, wie es sich anhört. Süß und knusprig schmeckt es, geliebt wegen seiner Karamellkruste. Darunter eine samtig-sahnige Creme, die beim Löffeln wortwörtlich auf der Zunge zergeht. Damit die unverwechselbare Karamellkruste entsteht, wird die Oberfläche der gestockten Creme nach dem Erkalten mit Zucker bestreut und unter dem Grill oder dem Küchen-Bunsenbrenner karamellisiert. Das Resultat: ein unvergleichbarer Genussmoment, wenn das Knacken der Kruste beim Hereinstechen mit einem Löffel zu hören ist. So schmeckt französische Tradition!
Woher kommt Crème Brûlée?
Aus Frankreich natürlich, oder? Nicht unbedingt. Es wird gemunkelt, dass das süße Creme-Dessert aus Spanien nach Frankreich kam. Dort ist eine ähnliche Creme unter dem Namen Crema Catalana bekannt und wurde bereits in den mittelalterlichen Kochbüchern Llibre de Sent Soví und Llibre del Coch beschrieben.
Die Erfindung der Karamell-Schicht, die das Alleinstellungsmerkmal des Desserts ist, soll jedoch aus dem Vereinten Königreich stammen und wird sowohl dem Christchurch College in Oxford als auch dem Trinity College in Cambridge zugeschrieben. Daher stammt auch der Name "Burned Creme".
Herkunft hin oder her, heutzutage ist die Crème Brûlée vor allen Dingen in Frankreich bekannt. Im Jahr 1691 wurde sie hier erstmals im Kochbuch "Cuisinier roial et bourgeois" des französischen Kochs François Massialot erwähnt. In den 1980er und 90er Jahren gewann die Dessert-Creme dann durch den Koch Paul Bocuse an Reichweite, welcher sie weltbekannt machte.
Herbstzeit ist Apfelzeit
Im August beginnt bereits die Apfelernte in Deutschland und zieht sich je nach Sorte bis in den Oktober. Rund 2000 verschiedene Sorten wachsen allein hierzulande. Nicht umsonst ist der Apfel das beliebteste Obst der Deutschen: Ganze 17 Kilogramm Äpfel isst jeder von uns durchschnittlich pro Jahr. Dabei ist das leckere Obst nicht nur gesund, sondern auch vielseitig. Äpfel schmecken sowohl süß als auch herzhaft – ob in Aufläufen oder Salaten, klassisch im Kuchen oder Eierpfannkuchen oder verarbeitet als Kompott. Gerade im Herbst werden sie mit Vorliebe in Desserts, Gebäcken oder Süßspeisen verarbeitet. Perfektes Timing also, um aus dem klassischen Crème Brûlée ein köstliches Apfel-Crème Brûlée zu zaubern.
Raffiniert kombiniert
Traditionell wird die französische Süßspeise aus Sahne, Eigelb, Zucker und Vanille hergestellt. Passend zum Herbst verfeinern wir den Klassiker mit feinstem, selbstgemachtem Apfelkompott. So geben wir dem Original eine feine Note, die an goldene Herbsttage mit hausgemachtem Apfelkuchen erinnert.
Das Entscheidende bei einer Crème Brûlée sind aber nicht die Zutaten, sondern die richtigen Förmchen. Flach, klein und feuerfest sollten sie sein, nur so kann die Creme gleichmäßig stocken. Zum Karamellisieren ist ein Brenner, Salamander oder der Grill des Backofens geeignet. Wichtig ist, dass die Creme so wenig wie möglich mit erwärmt wird, damit eine gleichmäßige Kruste entstehen kann. Übrigens: Ursprünglich erfolgte dieser Schritt mit einem glühenden Schüreisen oder Feuerhaken, dessen runde Eisenplatte am Stiel ins Feuer gehalten wurde. Der Bunsenbrenner ist da auf jeden Fall leichter zu handhaben.
Rezept für ein köstliches Apfel-Crème Brûlée
Zutaten
- Das Mark einer halben Vanilleschote
- 100 Milliliter Vollmilch
- 200 Milliliter Sahne
- 100 Gramm Zucker
- 4 Eigelb
- etwas Butter
- Mark einer Vanilleschote
- Puderzucker zum Karamellisieren
Für das Apfelkompott:
- 3 mittelgroße Äpfel
- 50 Gramm Zucker
- 25 Gramm Butter

Zubereitung
- Den Ofen auf 175 Grad vorheizen.
- Die Äpfel waschen, das Kerngehäuse ausstechen und etwas Butter auf und in den Äpfeln verteilen.
- Die Äpfel in eine ofenfeste Form setzen und für circa 30 Minuten backen, bis sie weich und mürbe sind.
- Die Vanilleschote aufschneiden und auskratzen.
- Die Milch zusammen mit der Sahne, dem ausgekratzte Mark der Vanilleschote und dem Zucker in einen Topf geben und leicht erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Die ausgekühlten Äpfel aufschneiden. Mit einem Löffel das Fruchtfleisch herausschaben.
- Circa 250 Gramm der Apfelmasse mit einem Pürierstab in die Vanillemilch einarbeiten. Wichtig hierbei: Die Masse sollte nicht aufschäumen.
- Die Eier trennen. Das Eigelb miteinander verrühren, zu der abgekühlten Vanille-Apfelmasse geben und mit einem Saucenschneebesen untermischen. Auch hier ist es wichtig, dass die Masse nicht schaumig wird.
- Die Masse in ofenfeste Förmchen füllen.
- Die Förmchen im heißen Wasserbad, zum Beispiel in einer tiefen Auflaufform mit sehr heißem Wasser gestellt, bei 150 Grad Umluft circa 45 Minuten stocken lassen. Die Creme ist fertig, wenn sie gestockt ist und sich eine helle Haut gebildet hat. Die Garzeit kann hierbei je nach Ofen ein wenig variieren.
- Abkühlen lassen. Die Förmchen aus Wasserbad nehmen und im Kühlschrank vollständig herunterkühlen lassen.
- Kurz vor dem Servieren die einzelnen Schalen mit Puderzucker bestäuben und mit dem Gasbrenner vorsichtig karamellisieren.
- Sofort genießen.