Mehr als 600 Kilogramm Haushalts- und Verpackungsabfälle produziert jeder Einwohner in der Bundesrepublik im Jahr. Das geht aus den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Wenn man sich allein aussieht, wie viel Müll man allein in seinem Haushalt produziert, kann man hochrechnen, wie viel Müll die Menschheit macht.
Das News-Portal watson.de hat auf Facebook eine denkwürdige Serie von Fotos veröffentlicht. Die zeigen, wieviel Müll wirklich übrig bleibt, wenn man einzelne verpackte Lebensmittel auspackt. Schokobons, Scheiblettenkäse und Ferrero-Küsschen machen genauso viel Verpackungsmüll, wie Teebeutel oder Kaffeekapseln.
Verpackungsmüll? Das geht auch anders
Dass dieser Müll vermeidbar ist, zeigt das Zero-Waste-Café "In guter Gesellschaft" in Hamburg.
Alana Zubritz und Ina Choi-Nathan betreiben das erste Zero-Waste-Café in Hamburg, das bislang erst zweite in Deutschland. Pro Woche fällt bei Alana und Ina im Café ein Eimer Restmüll an. Der Eimer fasst ein Kilogramm. Darin sammelt sich der Müll aus der Damentoilette, liegen gelassene Taschentuchverpackungen, Wachsreste der Kerzen, Zigaretten von draußen. Ansonsten landen Essensreste und Kaffeesatz im Biomüll, Papier von Verpackungen und Zeitungen im Altpapier.
"Wer Dinge macht, produziert Müll. Das ist auch okay, aber man kann diesen Müll reduzieren", sagt Alana, die Nachhaltigkeitsseminare gibt. "Im Café ist das viel einfacher als zu Hause. Es gibt bestimmte Speisen und Getränke und auch bestimmte Lieferanten, die zur Müllvermeidung beitragen können." Nudeln und Reis bieten Alana und Ina deshalb nicht an, weil es diese Produkte bislang nicht unverpackt gibt. Dafür kriegen sie Frischware wie Obst und Gemüse lose, sowie Brot, Käse und Eier. Daraus zaubern sie frische Salate, Suppen, belegte Brote, hausgemachte Aufstriche, Dips und Marmeladen und auch Porridge. Alles rein vegetarisch.