Abermals erheben aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Restaurantkette Vapiano schwere Vorwürfe gegen das Bonner Unternehmen. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" soll in einzelnen deutschen Restaurants gegen unternehmensinterne Frischestandards verstoßen worden sein.
Demnach seien Lebensmittel in vielen Fällen umetikettiert worden, darunter Fleisch und Gemüse, und damit die vom Unternehmen selbst gesetzten Mindesthaltbarkeitsdaten verlängert worden. Zehn Mitarbeiter bestätigen der Zeitung, dass den Kunden auf diese Weise immer wieder unappetitliche und merkwürdig riechende Lebensmittel serviert worden seien.
Haltbarkeitsdaten überklebt
Der "Welt am Sonntag" liegen laut Bericht Fotos vor, auf denen Haltbarkeitsdaten von frischer Pasta und Rindercarpaccio überklebt werden. Die Mitarbeiter hätten ihre Aussagen eidesstattlich und teilweise vor der Kamera bestätigt. Das Unternehmen weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme mit Verweis auf die strengen und "für den Gastronomiesektor keineswegs selbstverständlichen" strengen Regeln der Kette zurück.
Demgegenüber stehen die Aussagen der Angestellte, die von "eklig" riechenden Hähnchen berichten und Nudeln mit "grünlichem Schimmer". Ein Ex-Mitarbeiter aus Frankfurt schildert, wie ihn sein Chef anwies: "Mach einfach den Wok heißer, dann schmeckt man es nachher nicht mehr."
Zuletzt hatte Vapiano bereits Negativschlagzeilen mit frisierten Arbeitszeitkonten, Ettikettenschwindel und langen Wartezeiten für Kunden gemacht, gleichzeitig aber einen Wachstumskurs bestätigt: Bis Ende 2016 soll es weltweit 200 Vapiano-Restaurants geben.