Aldi vs. Lidl Experten testen Ostermenüs von den Discountern: "Wie Katzenfutter"

Ostermenüs von Lidl und Aldi
Hui oder doch pfui? Die Experten haben sich durch das Oster-Sortiment der Discounter gegessen.
© GAETAN BALLY/ / Picture Alliance
Die Discounter Aldi und Lidl bieten derzeit Ostermenüs zu Schnäppchenpreisen. Ein gefundenes Fressen für alle, die bei den derzeitigen Preissteigerungen besonders aufs Geld achten müssen. Aber lohnt sich der Kauf wirklich? Ein Test.

Bei den derzeitigen Lebensmittelpreisen kann einem der Appetit vergehen. Brötchen, Tomaten, Öl – alles ist teurer geworden. Ordentlich teurer. Das macht sich auch im Portemonnaie bemerkbar. Doch das heißt nicht, dass zum Osterfest Schmalhans Küchenmeister sein muss. Denn auf den Festtagsschmaus muss – glaubt man den Discountern – auch dieses Jahr niemand verzichten. Die Billigheimer Aldi und Lidl bieten aktuell Ostermenüs fürs kleine Geld an. Aber schmecken die auch? Spitzenkoch Kirill Kinfelt und Kollegin Elli Neubert haben sich für die NDR-Verbrauchersendung "Markt" durchs Sortiment gegessen.

Ein Drei-Gänge-Menü für vier Personen zum Schnäppchenpreis – geht das? Für den Test haben sich die Experten in den Discountern die Einkaufswagen vollgepackt. Aus der Reihe der Lidl-Gourmet-Produkte zum Fest wählten sie Oktopus zur Vorspeise. Als Hauptspeise soll es Lachs im Blätterteig mit Spinat, Festtagsgemüse und Kartoffelbällchen geben sowie eine Weißwein-Dill-Sauce. Als Dessert ist Schokomousse vorgesehen. Insgesamt kostet der Einkauf 24,61 Euro. Bei der Konkurrenz Aldi entschieden sich die Experten zum Einstieg für einen Garnelenkranz. Lammfilets, Bohnen im Speckmantel, Herzoginnenkartoffel und Bratenfond bilden den Hauptgang. Zum Abschluss gibt es Cremedesserts. Insgesamt kostet das 23,21 Euro.

Durchwachsenes Ergebnis für Ostermenüs vom Discounter

Der Preis stimmt, aber stimmt auch die Qualität? Das Ergebnis des Tests ist durchwachsen. So weckt der Oktopus zwar zunächst eher unappetitliche Assoziationen bei Neubert, "riecht wie Katzenfutter", geschmacklich sei er aber super. Das kann man von der Hauptspeise nicht behaupten. Der Lachs ist nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich grau und völlig übergart. Das Problem: der Garpunkt lasse sich überhaupt nicht steuern. Die Kartoffelbällchen sind trocken und auch für die Weißwein-Dill-Sauce findet Kinfelt klare Worte. "Diese Weißweinsauce schmeckt recht ekelhaft. Ich könnte sowas nicht essen", urteilt er. Nicht einmal das Dessert kann überzeugen. Statt cremig und luftig sei das nur schleimig und viel zu süß. 

Besser mundet Neubert und Kinfelt das Menü, das der Discounter Aldi präsentiert. Die Garnelen kommen zwar mit unnötig viel Plastikverpackung, schmecken aber, wie sie schmecken sollen. "Für den Preis kann man nicht meckern", meint Kinfelt. Das Lammfleisch ist butterzart, wird aber geschmacklich von der Marinade erschlagen. Und auch Kartoffeln und Bohnen sind kein Highlight, dennoch laut Testern vollkommen in Ordnung. Und der Nachtisch schmeckte, so Kinfelt, "gar nicht so schlecht". 

Der Test zeigt: Wer günstig kauft, muss Abstriche machen – geschmacklich wie inhaltlich. Das offenbarte unter anderem der Blick auf die Zutatenliste mancher Lidl-Produkte: Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Aromastoffe, Emulgatoren. Eine Alternative sind die Produkte laut "Markt" vor allem für alle, bei denen die Kriterien günstig und schnell im Vordergrund stehen.

Der gesamte Test-Bericht der Verbrauchersendung "Markt" ist in der NDR-Mediathek zu finden.

tpo

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