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Spirituose Vier Dinge, die Sie zum Whisky-Kenner machen

Whisky kann man schmecken lernen
Whisky kann man schmecken lernen
© Getty Images
Keine andere Spirituose genießt ein solches Ansehen wie Whisky. Doch viele trinken ihn eher aus Image- als aus Genussgründen. Dabei kann man lernen, einen Whisky zu verstehen und zu entschlüsseln.

Whisky ist die wohl berühmteste Spirituose der Welt. Er ist in jeder Bar zu finden, in Auktionshäusern werden in regelmäßigen Abständen Rekordsummen für besonders alte Flaschen erzielt. Kulturell macht ihn ohnehin niemand etwas vor: Winston Churchill bezeichnete ihn als "Rätsel verpackt in ein Mysterium und verhüllt von Geheimnissen", James Bond weigerte sich sogar, auf ein Glas zu schießen - dies sei eine "Verschwendung von Scotch", so der Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät.

Wer jedoch erst anfängt, in die Welt des Whiskys einzutauchen, in die Aromen der Highlands und Islands, ist bisweilen überfordert. Dabei ist der Einstieg in die Welt der Whiskys nicht so schwer, wie es Winston Churchill darstellte. Vier Dinge, mit denen man sich der wohl komplexesten Spirituose nähert.

1. Whisky verstehen

Bevor man Unsummen für einzelne Flaschen ausgibt, sollte man zunächst einmal so viel wie möglich über die Spirituose in Erfahrung bringen. Woraus besteht Whisky, wie wird das Produkt hergestellt, und warum schreibt man manchmal Whiskey? Was unterscheidet die Speyside-Region von der Insel Islay? Wie landen überhaupt Raucharomen in der Flasche? Wer anfängt über Whisky zu recherchieren, kommt schnell vom Hundertsten ins Tausendste.

Deshalb ist es wichtig, gut aufgearbeitete Lektüre zu finden: Neben hervorragend recherchierten Blogs wie "Eye for Spirits" (und dem nicht minder informativen gleichnamigen Podcast) gibt es auch empfehlenswerte Bücher. Empfehlenswert ist etwa "The World Atlas of Whisky" von Dave Broom - dieses Werk sei nicht weniger als "ein Muss für Trinker", schrieb das "Forbes"-Magazin. Ein weiteres, deutschsprachiges Highlight ist "Bourbon: Ein Bekenntnis zum Amerikanischen Whiskey" von Thomas Domenig. Mit 45 Euro ist es kein Schnäppchen, es ist aber definitiv eines der besten Bücher im Whiskey-Segment.

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Ebenfalls empfehlenswert ist Cyrille Malds und Alexandre Vingtiers "Whisky-Wissen: Die 750 besten Sorten im Schnellcheck", hier werden neben grundsätzlichen Themen wie Herstellung und Verkostung die Aromen der einzelnen Destillate in den Vordergrund gerückt.

2. Den Geruch analysieren lernen

"In der Nase entfalten sich wunderschöne Aromen von Sherry, getrockneten Früchten, Haselnüssen und schottischem Heidekraut, die von einer leichten Rauchnote umspielt werden." Es ist beeindruckend, wenn ein Kenner filigrane Noten wie Kräuter und Nüsse in einem Whisky erkennt, ohne auch nur einen Schluck probiert zu haben. Vor allem, weil Whisky eine der komplexesten Spirituosen überhaupt ist. Dabei ist das Dechiffrieren der Aromen vor allem Übung.

Wer in die Materie tiefer einsteigen will, dem sei ein sogenanntes Aroma-Set (etwa von Aromaster) ans Herz gelegt. Dabei handelt es sich um eine Art Geruchs-Bibliothek, in der typische Whisky-Düfte in kleinen Flakons enthalten sind. Die Bandbreite reicht von fruchtigen Noten wie Ananas, Mango und grünem Apfel über Noten wie Karamell und Tabak bis hin zu ungewöhnlichen Aromen wie Gummi, Jod und Moos. Wer das Experiment wagt, erkennt schnell, wie schwer es ist, selbst Alltags-Gerüche wie Butter oder Banane im Blind-Test zweifelsfrei zu identifizieren.

Das Profi-Set mit 88 verschiedenen Düften kostet 345 Euro - eine stolze Summe, doch die Verarbeitung der Box ist erstklassig. Wer kleiner einsteigen will, kann Basis-Sets mit 12 (75 Euro) oder 24 Aromen (150 Euro) erwerben. Ähnliche Übungs-Sets gibt es auch für Wein, Cognac, Tequila, Bier, Sake, Kaffee und Tee.

3. Auf den Geschmack kommen

Nun zum angenehmsten Part der Whisky-Weiterbildung: Probieren geht über studieren - diese alte Faustregel gilt auch beim Whisky. Manch ein Whisky schmeckt wie ein Früchtekorb, ein anderer wie ein verbrannter Torfklumpen. Keiner davon ist per se besser oder schlechter, dafür sind Geschmäcker zu verschieden.

Um herauszufinden, was für ein Whisk(e)y einem selbst schmeckt, empfiehlt es sich, sogenannte Tasting-Kits zu erwerben. Diese enthalten kleine Mengen verschiedener Flaschen, entweder von einzelnen Herstellern (etwa von Auchentoshan mit drei verschiedenen Single Malt Whiskys) oder herstellerübergreifend mit Whiskys aus einer Region oder gar aus aller Welt. Fortgeschritteneren Whisky-Fans sei das Tasting-Set (12 mal 25 ml) der Scotch Single Malt Whisky Society empfohlen.

Ein wichtiger Tipp, unabhängig von der Sorte: Lassen Sie den Whisky im Glas atmen. Gießen Sie ihn ins Glas, schwenken sie zwei- bis dreimal (langsam, nicht wie in einer Zentrifuge) und geben Sie ihm ruhig eine Minute zum Entfalten.

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4. Sich nach Neuem umsehen

Sie haben einen Lieblings-Stil, vielleicht sogar einen Lieblings-Whisky entdeckt? Glückwunsch. Und nun halten Sie Ausschau nach der nächsten Flasche. "Man lernt nie aus" ist eine weitere Faustregel, die auf Whisky zutrifft. Denn es kommen nicht nur ständig neue Abfüllungen auf den Markt, der eigene Geschmack entwickelt sich fortwährend weiter.

Anfangs bevorzugen viele eher süße, eingängige Aromen. Whiskys mit zu vielen Ecken und Kanten schrecken dagegen viele Einsteiger ab. Das kann ein paar Jahre später aber schon wieder ganz anders aussehen, wenn sich die Zunge nach neuen Aromen sehnt. Deshalb: Immer wieder den eigenen Geschmack auf die Probe stellen.

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