Hollywoodstar Leonardo DiCaprio (36) ist in den Augen von Russlands Regierungschef Wladimir Putin (58) auch im echten Leben ein "Prachtkerl". Der Schauspieler habe zur Rettung der letzten Tiger in freier Wildbahn nicht nur mal eben eine Million Dollar gespendet, sagte Putin am Dienstagabend in St. Petersburg. DiCaprio habe seine Reise in das frühere Leningrad trotz einer Notlandung mit einer Boeing 767, "an der ein Triebwerk brannte", in New York fortgesetzt. Das sagte Putin nach Angaben russischer Medien bei einem Gala-Konzert, bei dem auch Modell Naomi Campbell (40) anwesend war.
DiCaprio habe nach der Notlandung ein kleines Privatflugzeug bestiegen, das nach starkem Wind und wegen zu wenig Treibstoff in Helsinki habe vorzeitig landen müssen, erzählte Putin weiter. Die Gäste lachten. "Das ist überhaupt nicht lustig", meinte der frühere Kremlchef. Von der finnischen Hauptstadt aus habe er schließlich die "Frontlinie" St. Petersburg durchbrochen. "Bei uns sagt man: Das ist ein echter Prachtkerl!", schwärmte Putin. "Wenn sich Menschen mit solchem Charakter für den Naturschutz und insbesondere für die Tiger einsetzen, dann ist uns der Erfolg garantiert", sagte Putin.
Russland hatte zum ersten "Tiger-Gipfel" eingeladen, um den Bestand der größten Raubkatze zu retten. Die Zahl der Tiger in freier Natur soll sich in den nächsten zwölf Jahren verdoppeln. Dieses Ziel haben sich die Teilnehmer einer Artenschutzkonferenz in St. Petersburg gesetzt. Zu den Unterzeichnern gehören alle 13 Staaten, in denen die größten Raubkatzen der Erde noch in Freiheit vorkommen. "Das Ziel ist schwierig, aber erreichbar," sagte Putin am Dienstag zum Abschluss der Konferenz.
Arme "Tiger-Staaten" wie Laos, Bangladesch und Nepal sollen laut Abkommen finanzielle Unterstützung erhalten, um Maßnahmen für den Schutz der dort noch lebenden Tiger zu ergreifen. Experten schätzen, dass es derzeit nur noch etwa 3.200 Tiger in freier Natur gibt.
Die Umweltschutzorganisation WWF sprach von einem "historischen Moment für den Artenschutz", mahnte zugleich aber "schnelle und konkrete Taten" an, die den Worten folgen müssten. Vor allem die Finanzierung der akut anstehenden Rettungsmaßnahmen in den kommenden fünf Jahren sei noch nicht gesichert. Von den schätzungsweise 350 Millionen Dollar die benötigt werden, seien auf dem Gipfel in St. Petersburg nur 127 Millionen angekündigt worden.