Menschen, die sich ähnlich sind, zeigt eine berühmte Theorie der Sozialpsychologie, fühlen sich einander besonders nah. Die "Like Me"-Hypothese besagt, dass wir uns am liebsten mit denen umgeben, die uns gleichen. Und eher wenig für diejenigen tun, die womöglich etwas anders daherkommen. Die Frauen, die hier zu Wort kommen, kennen den Effekt sehr genau. Er führt dazu, dass sie in den oberen Rängen fast immer nur mitmischen, obwohl sie Frauen sind. Als diejenigen, die andersartig sind. Doch das könnte sich bald ändern. Seitdem Bundesjustizministerin Lambrecht am Freitag vergangener Woche einen "großen Erfolg" bei den koalitionären Verhandlungen über eine Frauenquote verkündete, ist klar: Es wird in Deutschland wohl schon bald mehr Frauen in Spitzenpositionen geben – Quotenfrauen.
Titelgeschichte
Frauenquote Ich will mehr von uns!

Christine Lambrecht und Palina Rojinski
© Carolin Windel
Das geplante Quoten-Gesetz kann nur der Anfang sein, sagen 40 Frauen in Spitzen-Jobs. Sie sind in Deutschland noch immer eine Seltenheit – es muss sich viel ändern.
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 3)