Kontroverse Thesen Sarrazin will Migranten nach ökonomischem Nutzen bewerten

Wieviel kosten muslimische Migranten den Staat? Wieviel ökonomischen Vorteil bringen sie? Für Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin steht fest: Die Zuwanderung von Muslimen sei eine Minusrechnung für Deutschland.

Das Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin hat eine strengere Auswahl bei der Zuwanderung von Muslimen und mehr Integrationsdruck auf sie gefordert. "Die unqualifizierte Migration, die wir gegenwärtig haben, und die Migration des ungebildeten, unqualifizierten Familiennachzugs, das kann in dieser Form nicht weitergehen", sagte der der SPD angehörende frühere Berliner Finanzsenator am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.

"Für die Gesamtheit der muslimischen Einwanderung in Deutschland gilt die statistische Wahrheit: In der Summe haben sie uns sozial und auch finanziell wesentlich mehr gekostet, als sie uns wirtschaftlich gebracht haben", erläuterte Sarrazin.

Deutschland sei dabei, sich abzuschaffen, sagte Sarrazin und verwies auf die geringe Geburtenrate der Einheimischen und die doppelt so hohe muslimischer Zuwanderer. "Man kann ganz einfach eine Modellrechnung anstellen, wie eine maßvolle weitere Zuwanderung von 100 000 im Jahr plus die Fortsetzung dieses Trends dazu führt, dass die Mehrheit in einzelnen deutschen Städten oder Regionen, möglicherweise irgendwann aber auch in Deutschland insgesamt kippt."

Integration müsse deshalb eine Bringschuld von Migranten werden. "Wir müssen den Menschen, die bei uns leben, (...) alle Chancen geben, sich zu integrieren, wir müssen diese Chancen aber auch mit einem kräftigen Aufforderungscharakter verbinden", verlangte Sarrazin.

DPA
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