Der Einsturz des Dachs eines Supermarkts mit drei verletzten Kundinnen hat ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft ausgelöst. Es gehe dabei um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, berichtete der Sprecher der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen auf Anfrage.
Bei dem Unglück in Lauchringen (Kreis Waldshut) im äußersten Süden des Landes wurden am Samstag drei Frauen verletzt, eine von ihnen schwer, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Bei den Frauen handelte es sich um Kundinnen des Marktes. Die Opfer seien 20, 52 und 57 Jahre alt. Das Unglück geschah im Kassenbereich des Marktes. Im Geschäft waren nach Angaben der Polizei 26 Menschen.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, richtet sich das Ermittlungsverfahren zunächst gegen Unbekannt. "Im Rahmen dieses Verfahrens wird geprüft, ob ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten zu dem Einsturz beigetragen hat."
Sachverständiger wird eingeschaltet
Es werde ein geeigneter Sachverständiger ausgewählt, um die Ursache des Einsturzes herauszufinden. Wie lange die Untersuchung dauern werde, sei nicht abzuschätzen, berichtete der Sprecher.
Der Rewe-Markt war renoviert und Mitte vergangenen Monats wiedereröffnet worden. Der Umbau im August betraf nur die Inneneinrichtung, wie eine Sprecherin der Rewe Group in Köln berichtete. "Das Dach und die Gebäudesubstanz waren nicht betroffen", teilte sie mit.
Gebäude beschlagnahmt
Die Polizei beschlagnahmte das Gebäude und sperrte es weiträumig ab. Strom, Wasser und Gas wurden abgedreht. Die Feuerwehr geht bei einer ersten Schätzung von einem Millionenschaden allein am Gebäude aus.

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Die Rewe Group sprach den Verletzten und allen Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Markt befanden, ihre Anteilnahme aus.