Nach Bandbrief gegen Rechts Sprembergs Bürgermeisterin erhält Zivilcourage-Preis

Vor rund vier Monaten schrieb Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier einen Brandbrief gegen Rechts. (Archivbild) Foto: Pa
Vor rund vier Monaten schrieb Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier einen Brandbrief gegen Rechts. (Archivbild) Foto
© Patrick Pleul/dpa
Mit einem Brandbrief gegen Rechts sorgte Christine Herntier für Aufsehen. Jetzt wird die Bürgermeisterin der Lausitz-Stadt Spremberg in Berlin als Vorbild für Zivilcourage geehrt.

Für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus erhalten Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier und zwei Initiativen der Lausitz-Stadt einen Zivilcourage-Preis. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung verleiht der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas heute im Hotel Adlon in Berlin bei einem Charity-Dinner (17.00 Uhr). 

Erwartet werden dazu unter anderem Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD) und die Journalistin Anne Will. Vorsitzende des Förderkreises Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist die Publizistin Lea Rosh.

Sprembergs parteilose Bürgermeisterin Herntier hatte im Sommer mit einem Brandbrief gegen Rechts eine Debatte angestoßen. Den Zivilcourage-Preis erhält sie zusammen mit den beiden evangelischen Pfarrerinnen Elisabeth Schulze und Jette Förster, die die Bürgerinitiativen "Unteilbar Spremberg" und "AG Spurensuche" vertreten. 

Herntier beklagte, dass sich das Gedankengut der rechtsextremen Szene in der Stadt in der Lausitz zunehmend bemerkbar mache. "Wir reden nicht darüber! Das ist doch schlimm!", hatte sie im Amtsblatt der Kleinstadt mit rund 22.000 Einwohnern geschrieben. Die Bürgermeisterin rief dazu auf, Straftaten wie verfassungsfeindliche Symbole und Volksverhetzung nicht hinzunehmen und gemeinsam dagegen vorzugehen.

dpa