Die irische Fluggesellschaft Ryanair streicht ihr Angebot am Hamburger Flughafen deutlich zusammen. Im Vergleich zum vergangenen Winter wird die Zahl der Sitze nach dpa-Informationen um 34.000 oder 28 Prozent reduziert. In Prozentwerten ist das der größte Aderlass von allen deutschen Airports. In absoluten Zahlen müssen den Informationen zufolge Berlin, Köln, Niederrhein, Memmingen, Frankfurt-Hahn und Baden-Baden auf noch mehr Plätze verzichten.
Bundesweit werden 800.000 Sitze und 24 Strecken gestrichen
Bundesweit wird die Airline im Winterflugplan rund 10 Prozent weniger Sitzplätze anbieten als zunächst geplant. Wie Marketing-Chef Dara Brady in Berlin erklärte, werden 800 000 Sitzplätze und 24 Strecken aus dem geplanten Angebot gestrichen. Die Entscheidung, in Deutschland weniger zu fliegen, sei eine "direkte Folge des anhaltenden Unvermögens der Bundesregierung, die hohen Zugangskosten in Deutschland zu senken", teilte die Airline mit.
In Hamburg werden nach dpa-Informationen die Ryanair-Strecken nach Malaga, Mailand-Bergamo, Edinburgh und Porto gestrichen. Bislang werden diese zweimal pro Woche bedient. Die Airline schloss weitere Streichungen für den Flugplan im Sommer 2026 nicht aus. "Es macht einfach keinen Sinn für uns, derzeit in Deutschland zu wachsen", sagte Marketing-Chef Brady.
Ryanair beklagt zu hohe Kosten
Ryanair verwies unter anderem auf "die exorbitante Luftverkehrssteuer, in Kombination mit den stark gestiegenen Flugsicherungs-, Sicherheits- und Flughafengebühren". Für den Fall einer Senkung der Luftverkehrssteuer hält Ryanair eine Verdopplung des eigenen Passagieraufkommens in Deutschland auf 34 Millionen Fluggäste pro Jahr für möglich.